Winfried ist in der Gegend! Ich sehe Schneefontänen an den Graten der Hochplattengruppe, so bin ich nicht überrascht, von ihm zu erfahren, dass der Wind oben am Tegelberg kräftig seitlich bis schräg von hinten kommt. Ich hatte mir schon für den Buchenberg die größeren Chancen ausgerechnet. Da wollen wir uns treffen. Als ich oben ankomme, hat er seinen Drachen fertig aufgebaut. Der Wind kommt schwach Südwest bis Süd, also schlecht. Er startet in einer Nullphase.
Dann wird es besser, auch ich mach mich fertig. Das wars dann aber. Der Wind wird so schlecht, dass es mir die Kappe um die Füße weht. Ich packe ein und nehme die Bahn. Ohne große Erwartungen verabreden wir uns jetzt am Tegelberg. Der Wind oben ist ähnlich wie am Buchenberg, nur stärker. Ich nutze die Zeit, um den Rest der Wehe an der Kante wegzuschaufeln.
Als Winfried startet, sind die Bedingungen sekundenmäßig, so will ich mir das nicht antun. Ich sehe Winfreid reichlich arbeiten und reichlich sinken, Ich nehme die Gondel.
Abends ist das Konzert der Musikkapelle Roßhaupten. In der Vorbereitung bin ich bei meinem Einsatz überraschend einen Ganzton zu hoch. Das Spezialist für die Keyboardprogrammierung hat aus Versehen anstatt die Intonation um zwei Hertz anzuheben (um mit der Tonhöhe der restlichen Kapelle übereinzustimmen), um zwei Halbtöne transponiert (mit der Taste daneben). In der Zeit des Einlasses des Publikums schalte ich irrtümlich die Keyboards aus. Wie ich während des ersten Programmteils feststelle, ist die Soundprogramierung verloren. Zum Glück komme ich in der ersten Halbzeit nicht vor. In der Pause lässt sich das beheben. Ein Stück nach der Pause ist mein Einsatz. Ich höre mich trotz veränderter Monitorboxen an lauten Stellen so gut wie garnicht. Ich kämpfe mich durch. Nach diesem Stück muss ich aus Soundgründen umkabeln. Mein nächster Einsatz ist das letzte Stück der Zugabe. Bei leisen Kontrollanschlägen merke ich, dass ich eine Oktave zu tief bin. Das ließe sich spieltechnisch lösen. Aber warum bloß? Das zweite Keyboard, dass jetzt eigentlich nicht mehr gebraucht werden sollte, schalte ich probehalber aus. Jetzt ist der Sound weg. Also läuft der Signalweg falsch. Ich finde den Fehler nicht, habe aber keine Gelegenheit, mir Hilfe zu holen. Diesmal lässt es sich nicht vermeiden, dass das Publikum was merkt. Das Problem wird gelöst: Eine Schalterkombination, die ich nicht hab wissen können. Jetzt klingt alles richtig. Und auch das letzte Stück wird der verdiente Erfolg.