Der Nebel geht heute schnell weg. Um elf bin ich noch bei Gisela und bringe ihr diverse nötige Kleinigkeiten ins Krankenhaus. Am Tegelberg bin ich um zwölf.
Der Wind kommt schön. Ein Tandemgespann sehe ich das erste Mal in diesem Jahr. Von der Schneewehe startet es sich ja eigentlich ganz gut. Es braucht halt die unbedingte Entschlossenheit, die hier eigentlich fast jeder Pilot auch hat. Aber eben nicht jeder Passagier.
Die Körperhaltung der Passagierin hier signalisiert durchweg: "Ich will hier nicht runter". Nach zwei Versuchen gibt der Pilot auf.
Aus Schlamperei beim Aufziehen gelingt mir auch nicht der erste Versuch. Mehrere Flieger packen mit an, mich möglichst schnell wieder startfertig zu machen. Einer will gesehen haben, dass viel Schnee in die Kappe gekommen sein soll. Das erweist sich zum Glück als falsch. Der zweite Versuch klappt.
Mein Plan ist, zum Krankenhaus zu fliegen.
Am Torschrofen habe ich ein bisschen Steigen, das ist nicht zuverlässig genug, um zu verweilen.
Nach einem Kreis nehme ich wieder Kurs auf Füssen.
Den Sack trage ich ins Krankenzimmer. Gisela ist im Stress. Sie soll in Kürze in ein anderes Zimmer verlegt werden. Ich helfe ihr, ihre Sachen zu packen. Ich soll dann Bescheid sagen, dass sie für den Umzug bereit ist. Von den Schwestern erfahre ich, dass schon wieder umdisponiert worden ist: Gisela kann bleiben. Also packe ich wieder aus und räume alles an die richtigen Stellen.
Dann breche ich auf und schaue nach der Busverbindung zum Tegelberg. Ich habe 20 Minuten Zeit, die nutze ich zum Einkaufen.
Als der vermeintlich richtige Bus kommt, steige ich in den falschen, der richtige brettert im gleichen Augenblick vorbei. Aus dem Fahrplan war nicht zu erkennen, dass zwei Linien gleichzeitig ankommen würden. Der Busfahrer signalisiert dem anderen. Bis zu den Schlössern fahren sie nahezu parallel. In Hohenschwangau kann ich umsteigen.
Bald bin ich zum dritten Mal bei Gisela.