Um zwölf bin ich am Berg, da kommt der Wind noch Süd bis Südwest.
Aber die vielen
kleinen Wölkchen zeigen mir,
dass es hier irgendwann thermisch von vorne kommen
muss.
Ich habe viel Geduld.
Die ersten nutzen die Sekundenphasen, ich sehe sie teils
südseitig aufdrehen,
teils nordseitig in engster Leethermig kämpfen. Eindrucksvoll ist
der Versatz nach draußen.
Das reizt mich beides nicht. Der Startwind ist eh noch
lausig.
Wieder andere fliegen vom Berg weg, bohren in niederen Regionen,
werden aber auch dort durch gut hochziehende Bärte belohnt. Ja, das wäre
auch meine Nummer.
Jetzt brauche ich nur noch den Hauch von vorne.
Der kommt dann auch, sogar sehr konstant. Da bin ich weg.
Im Bereich der Skipiste zwischen Hornburg und Rohrkopf
finde ich meinen Einstieg.
Bald schaue ich über das Gipfelkreuz.
Nach einer Stunde habe ich einen Durchhänger.
Schon im Gedanken an die Landung komme ich
an der Hornburg vorbei.
Diesen schönen Bart
kann ich nicht stehenlassen! Ich schaffe
es wieder ganz nach oben, auf zwo zwo.
Driftend zum Schönleitenschrofen geht es überall,
kaum bockig, und denBlick kann ich entspannt genießen. Jetzt ist der Buchenberg nicht weit.
Eigentlich will ich zum Tegelberg zurückfliegen.
Aber meine Sinkwerte sind über 3 m/sec und meine Nerven halten das nicht aus, unter diesen
Um-ständen das flache Waldgebiet zwischen
Jagdberg
und Bannwaldsee zu überqueren.
Ich drehe um.