Um zwei bin ich mit Gisela eingeladen, an der Eröffnung des Dorfmuseums teilzunehmen. Gisela hatte etwas alten Allgäuer Hausrat beigesteuert. Mit Festreden, Musik, Prosecco und Häppchen beginnts.
Die drei bekanntesten historischen Persönlichkeiten des Ortes werden in separaten Räumen gewürdigt: Tiefenbrugger (Renaissance, Lautenbau), Herkomer (Barock, Architektur), Boos (Klassizismus, Bildhauerei).
Ein Modell des früheren Bahnhofs ist ausgestellt. Der Initiator des Museums, Pankraz Walk, hat mir einmal folgende Geschichte dazu erzählt: Zu König Ludwigs II. Zeiten stand zur Debatte, die Bahnstrecke von Roßhaupten nach Füssen zu verlängern. Damals pflegte der König von München aus über Roßhaupten anzureisen. Er stieg am Bahnhof in die Kutsche, fuhr durch den Ort, um dann nach Neuschwanstein zu gelangen. Die Roßhauptener fanden das so geil, dass sie sich mehrheitlich dagegen aussprachen, die Bahnlinie zu verlängern. So wurde stattdessen die Bahnstrecke Marktoberdorf-Seeg nach Füssen ausgebaut. Ludwig hat nie mehr Roßhauptener Boden betreten.