Der morgentliche Föhnsturm ist abgeflaut. Die Strömung dreht sogar auf Nord. Ich bin um halb drei am Berg, am Startplatz stauen sich die Piloten, der Startwind wechselt ständig. Kurz vor halb vier bin auch ich in der Luft. Es geht fast überall, aber nirgens richtig gut, kommt mir jedenfalls so vor, aber ich weiß, das es so nicht sein kann, davon zeugen ein paar Piloten an der Wolkenbasis, gut 1500 m über mir. Möcht ich auch hin! Ein paar Mal kann ich mich nach oben absetzen, das Vario zeigt 4 m / sec, aber auf 2400 m komm ich einfach nicht weiter. Die Wolken sind noch so hoch!
Da flieg ich wenigstens zum Säuling rüber. An den Vorbergen Älpeleskopf und Pilgerschrofen bin ich allein, arbeite mich mühsam Meter für Meter hoch. Eigentlich meide ich sogar die heftigen Stellen, suche jetzt sogar die großflächigen, ich hab wohl einfach heute zu wenig Biss.
Den Säuling überhöhe ich, hier steigt es gut, jetzt müsste ich Zeit haben, da würde ich mich wieder fangen, aber ich muss schon ständig auf die Uhr schauen. Zurück am Tegelberg fliege ich durch schönste Bärte einfach durch. Draußen trägt es überall, ich lege die Ohren an und lande.
Ex-Weltmeister Jos Guggenmos war heute mit seinem Starren auf 3700 m und flog die Strecke Tegelberg - Hahnenkamm - Breitenberg und zurück - ohne nochmal aufzudrehen - in 45 Minuten.