Natürlich will ich wissen,
was über dem Nebel ist.
Morgens ragt nur
die Zugspitzkamera darüber.
Mittags schauen schon Tegelberg
und Breitenberg heraus, allerdings nur knapp.
Im Tannheimer Tal reißt es auf.
Ich helfe noch Gisela im Garten, um halbdrei fahre ich los, Richtung Sonne.
Den Beifahrersitz
ziert ein Gestrüpp, das soll ich an passender Stelle abladen.
Wenn ichs schon mal eilig hab.
Vor dem
Grenztunnel Polizeikontrolle.
Der Mann mit der Kelle schaut misstrauisch auf meinen Beifahrersitz.
Ja, ich bin dran.
Er greift sich meinen Führerschein und verschwindet.
Nach einer Weile steige ich aus. Sein Kollege drüben ruft mir zu,
was ich hier wolle?
Ich versteh die Frage nicht. Sie suchen hier ja wohl jemanden?
Verdachtsunabhängige Fahndung,
sagt er.
Schleierfahndung. Dürfen Sie das überhaupt?
Ich meine, gelesen zu haben, dass die EU das im Grenzbereich
untersagt.
Ich bekomme meinen Führerschein. Gute Fahrt!
Die erste Sonne sehe ich in Reutte.
Ich möchte nicht
weit fahren, und möglichst nicht hoch: kein Bock auf Schnee.
Da ist Moosberg bei Weißenbach die richtige Idee.
Schönes Flüglein! Ich lege beim Musikantenstadl zusammen.
Fahre los, tanke gleich in Weißenbach.
Auf der Strecke
im Wald eine Parkbucht.
Die Gelegenheit für das Gestrüpp.
Kurz vor Reutte stutze ich.
Wo ist die Kamera?
Ich fahre rechts ran.
Nirgends hintergerutscht.
Im Sack auch nicht. Hätte ich mir auch nicht vorstellen können.
Nochmal das ganze Auto durch. Fehlanzeige.
Zurück nach Weißenbach.
Am Musikantenstadl lädt gerade
der Wirt aus. Hat nichts gesehen.
Tankstelle. Der Tankwart schaut mich an, als käme ich vom Mars.
Ja, ich habe wirklich hier getankt.
Letze Hoffnung Gestrüpp.
Tatsächlich!!!
Der Abend ist gerettet.