Ganz klar Föhn, die Bläue nagt von Süden an hohen Schichtwolken, die Internet-Windwerte am Tegelberg schnellen nach oben. Gestern die Operation war eine Riesenquälerei. Die örtliche Betäubung an der Lippe hat nicht gewirkt. Wie geschlachtet. Schwamm drüber, danach war der Schmerz vorbei. Ich spür noch die Fäden, die kitzeln die Zunge.
Bei so viel Sonne muss ich doch irgendwas Fliegbares finden. Alle kleinen Südbuckel scheiden aus: Im Flachen ist überall eher Nord bis Nordwest. Da, wo sich die Kaltluft durch aufliegenden Dunst manifestiert. Gibts nur eins: Unterm Deckel bleiben.

Meine Idee dazu: Bei der Almstube fliegen. Ich parke wie üblich am Parkplatz vor dem Sperrschild, Der befahrene Forstweg endet nach wenigen Metern, zwei Drittel des Weges gibt es noch eine einzelne Fußspur, mühsam genug, der Rest ist die Hölle: Pulver, verfestigter Schnee, darunter haltloser Pulver. Ich breche ständig ein. Jeder Meter ein Kampf. Für die letzten 500 m brauche ich weit über eine halbe Stunde. Ob das überhaupt zum Starten geht? Da muss ich gut trampeln, das ist sicher. Im Steilen ist der Schnee besser, ich komme nach 10 m ins Steile, dass sollte gehen. Ich habe trotzdem meine Zweifel. Zu Unrecht, ich komme super weg.

Die Almstube ist den Autos nach zu urteilen auf, ich habe Durst.
Die hundert Meter zur Almstube sind schon wieder eine Quälerei. Jetzt hab ich mir mein Radler verdient. Und ich hab Riesenglück. Am Nebentisch sitzen zwei junge Leute, einer fährt mich zum Auto.