Es scheint
ein wunderbarer Abendflug zu werden.
Der Wind steht bis
Grathöhe direkt vom Tal her an,
der Himmel ist gut bevölkert. Ich bleibe
mit einer Leine an einem Stein hängen.
Startabbruch. Einige helfen.
Irgendeiner
kommt auf die Idee eine der inzwischen
vielen Matten aufzurollen.
Legt die Rolle
seitlich quer zur Startrichtung.
Ich nehme
die Rolle im Augenwinkel wahr,
nehme sie nicht
richtig ernst. Der nächste Sartversuch: Ich bleibe
wieder hängen, diesmal an der Rolle!
Der Schirm
zerreißt gründlich.
Die letzte Bahn ist gerade weg.
Keiner will es gewesen sein, das mit der Rolle.
Nun ja,
ich habe den Start letztlich zu verantworten. Mit Rolle.
Ich kann an der Bahn wenigstens mein Gepäck deponieren.
Such meinen Schlüssel. Find ihn nicht. Gehe zum Startplatz
zurück.
Erfahre, dass gerade jemand damit gestartet ist.
Jetzt
muss ich auch noch damit rechnen, dass der Kollege den Schlüssel unachtsam deponiert,
das Auto dann ausgeräumt oder gar weg ist.
Ich rufe Gisela an
und mache mich auf den Weg.
Wenn schon ohne Gepäck,
dann
über den Gelbe-Wand-Weg.
Der Klettersteig macht wenigstens Laune.
Es ist Jahre
her,
dass ich ihn das letzte Mal gegangen bin.
Ich erkenne viele Passagen kaum
wieder,
einige Stellen waren bewaldet, jetzt sind sie nackt und der Abgrund darunter
kribbelt eindrucksvoll.
Meine kaputten Kmie spüre ich erst wieder unter den Felsen,
die letzten 400 Höhenmeter.
100 m vor dem Landeplatz holt
mich ein Flieger
mit dem Auto ab.
50 m weiter
stehen meine Eltern mit dem Schlüssel in der Hand.
Von Gisela angerufen.
Der unbekannte Kollege hatte den Schlüssel
am Reifen
deponiert und einen
Zettel an
den Scheibenwischer geklemmt, wo er liegt.
Meinen
Vater erinnert das an einen englischen Fernsehsketch,
in dem ein Bewohner einen
Zettel an die Haustür klemmt und
dann der Einbrecher die Wohnung ausräumt.
Kaum habe ich das
Auto in Bewegung - nichts ist weg - düsen meine Eltern los -
Wir haben kaum
geredet - uns micht verabschiedet -
ich düse hinterher.
Bei der Jagd geraten Freunde
aus
Stuttgart dazwischen. Wir begrüßen uns am
Parkplatz
vor der
Lechbrücke
bei Füssen.
Dann fahre ich
bei meinen
Eltern in Füssen-Weidach vorbei,
um mich zu bedanken.
Auf zu Gisela.