Winfried ist da und lädt mich ein, seinen Nasendrachen zu fliegen! Er nimmt dann seinen Turmlosen.
Es ist wie im Schlaraffenland. Als ich zum Tegelberg komme, ist der Drachen schon oben und zu Zweidrittel aufgebaut. Das Schöne an der Nasenkonstruktion ist, dass sich die Kamera gut vorne montieren lässt. Das weniger Schöne ist das Start- und Landeverhalten, die kopflastige Tendenz, die Flugfehler in diesen Phasen mit Abnicken nach vorne unten und gegebenenfalls mit Einschlag voraus bestraft. Der Wind kommt sauber den Nordwesthang hoch. Ich starte völlig problemlos über den normalen Gleitschirmstartplatz.
Mit dem Gleitschirm würde ich mich jetzt nicht annähernd so wohl fühlen, damit kätte ich kaum Reserven gegen den Wind.
Winfried startet dann auch und geigt wie ich hauptsächlich den Hang ab. Überraschend bin ich fast immer deutlich höher als er.
Nach einer Stunde zieht es mich zum sonnigen Forggensee.
Vor meiner Landung habe ich ein mulmiges Gefühl. Weil mein Spectrum so eine Landesau ist, habe ich in letzter Zeit stehende Landungen vermieden, dann gehen auch keine Rohre kaputt. Das beste Alibi für eine Rolllandung ist eine Kamera-Auslegerkonstruktion, da geht es definitiv nicht anders. Heute habe ich mir bewusst die Option der schönen Landung gelassen. Winfried hat mich gewarnt, wenn man den Zephir so lang wie möglich ausfliegt, geht er unweigerlich auf die Nase.
Der Wind kommt vom Forggensee her, bei St. Coloman ist ein passend ausgerichteter frisch gemähter Wiesenstreifen, ich bin voll konzentriert im Anflug, drücke und .... stehe perfekt.
Bald kommt auch Winfried.