Ich habe Gisela mit einem Wurstsalat getröstet, eigentlich wollen wir baden gehen, aber Gisela möchte schlafen. Meine Gelegenheit, nochmal den Tegelberg anzugehen! Da wimmelt es hoch über Start. Beim Hochfahren (kurz nach fünf) höre ich dass gerade ein Gleitschirmflieger oder Drachenflieger abgestürzt ist, das soll hinten an der Ahornspitze gewesen sein. Die Formulierung schließt aus, dass der Zeuge Ahnung vom Fliegen hat. Noch während der Gondelfahrt werden oben rote Leuchtkugeln geschossen. Etwas mehr als die Hälfte des Pulks reagiert und räumt den Luftraum. Der Rest tummelt sich weiter. Startverbot also. Man hört mehrmals den Hubschrauber hinten durchs Pöllattal fliegen. Im Funkverkehr der Bahn geht man von einem Gleitschirmflieger aus. Kurz vor sieben wird das Startverbot aufgehoben. Ex. Der Luftraum Pöllattal bleibt gesperrt. Es ist schattig, keine Chance mehr, oben zu bleiben.
Unten wartet seit Stunden eine Frau mit zwei Kindern auf ihren Mann. Drachenflieger. Kiss. Kenn ich, furchtbare Giftgurke, Ende 80-er Jahre. Am Landeplatz gibt es auch erste Flieger-Zeugen, die sagen: Es war ein Drachen. Ein alter Drachen. Das passt furchtbar zusammen. Es war im oberen Lobental, hinter der Ahornspitze. Frontal in felsiges Gelände. Keiner der Flieger hat das Unfallgeschehen gesehen, nur das Resultat. Der Pilot (20 Jahre Flugerfahrung) soll das erste Mal am Tegelberg geflogen sein. Warum um alles in der Welt hat er sich hinreißen lassen, in tiefen Regionen in die völlig unlandbare Ostpampa zu fliegen? Wir werden es wohl nie erfahren.