Die sinkende Basis treibt uns vom Tegelberg schnell zum Buchenberg. Da sind schon 3 andere Flugschulen. Was nicht heißt, dass dort der Wind passt. West. Ein Hauch thermisch von Nordwest ist schon das Beste.
Ich bin froh, unter diesen Umständen eine volle Schülerrunde zu schaffen - mit Superstarts.
Dann sind wir wieder am Tegelberg, da reicht es nicht mehr für alle, bevor es düster wird.
Es ist vier. Ich habe noch viel zu viel überschüssige Energien. Die Idee ist, von der Höhe der Straße zwischen Wertach und Kranzegg ein Stück Richtung Grünten zu wandern, um an passender Stelle aus dem Skigebiet zu starten - in der Hoffnung, dass sich die Überentwicklung gegen Abend abschwächt.
Der Schweiß rinnt in Strömen, der Waldkamm zieht sich, ich gehe ohne Pause. Endlich die erste Wiese mit Blick nach Norden. Es ist flach, überall laufen Seile quer. Dazu kommt der Wind hier aus Südost.
Schnell bin ich an der Grüntenalp, der Gipfel ist nahegerückt.
Ganz oben erwarte ich bessere Startmöglichkeiten, irgendwie hab ich im Hinterkopf, dass vom Grünten öfters geflogen wird. Ein paar kleine Kletterstellen, dann steh ich am Kriegerdenkmal.
Es sieht nicht gut aus. Der Wind schwach Nordwest, kein akzeptabler Startplatz, auch nicht an der Antenne. Da müsste man schon Zäune wegmachen. Also zurück. Ich bin fix und fertig. Es ist nach sieben. Muss ich in einer Alm übernachten?
So schnell geb ich nicht auf. Nordseitig unter dem obersten Lifthäuschen finde ich am steilen Grashang eine irgendwie startbare Stelle. Die Kappe ist an der Rutschgrenze, die Leinen sind total verheddert (So packen Schüler Leihschirme ein). Das kostet mich jetzt nur noch Zeit, meine Nerven werden immer ruhiger. Zuletzt stehe ich in der Abendsonne. Und starte problemlos bei einem Hauch Wind von links. 900 m - also Tegelberghöhe - hab ich zum Abgleiten. Ein Fabrikschornstein zeigt mir den starken Bodenwind aus Südwest. Ich lande nahe am Kreisverkehr zwischen Burgberg und Rettenberg. Am Abzweig nach Wertach ist eine Bushaltestelle. Das ist der ideale Platz zum Trampen.