Niemand scheint sich für den Tegelberg zu interessieren. Um zehn bin ich ganz
allein oben.
Der Startwind ist perfekt, aber meine Erwartungen sind gering.
So kann man sich täuschen.
Trotz Abschattung geht es wunderbar thermisch,
vor allem am Torschrofen und am Westgrat.
Das war doch schon mal was.
Am Landeplatz spricht mich ein Mann an - er sucht Rat für ein Werbefoto
mit
Gleitschirm für ein Wohnwagen-Prospekt.
Seine Ausgangsidee: Der Wohnwagen und
ein Gleitschirmflieger, der sich zum Starten fertig macht.
Ich mache ihm klar,
dass es
hier
nirgends einen Startplatz gibt, wo ein Wohnwagen stehen könnte.
Mein Gegenvorschlag:
Ich lande neben dem Wohnwagen.
Das ganze Fotografen-Team ist
einverstanden.
Der Wohnwagen soll auf der Wiese stehen - das geht natürlich
nicht am Landeplatz.
Wir erkunden die Gegend und einigen
uns schließlich
auf meine Standard-Wiese bei Waltenhofen.
Zufällig kommt sogar der Bauer
vorbei und genehmigt das.
Um eins bin ich wieder am Tegelberg und soll um
14:45 landen.
Ich lasse ein paar Tandems vor, die zeigen auch gleich,
dass man sich beliebig halten kann,
so pack ichs auch bald an.
Mühelos drehe ich immer wieder bis an die Wolke,
so vergeht die Zeit.
Der Wohnwagen ist bald zu erkennen, aber ich kurbele noch weiter,
vielleicht
muss ja noch irgendwas dekoriert werden.
Um 14:15 ist es dort länger schattig.
Also weiter fliegen.
Dann ein Sonnenflecken
in Waltenhofen - ich mache mich auf den Weg.
Ab Schwangau sehe ich es schon wieder schattiger.
Jetzt kann ich da nichts mehr dran drehen.
Ich lande fünf Meter vom Wohnwagen entfernt.
Dann ziehe ich noch ein bisschen für die Kamera auf.