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31.3.6
  • Samstag, Hoffnungstag. Winfried ist da und  nimmt  mich
    mit. Ich darf seinen Saphir fliegen. Am Tegelberg schauen
    wir dumm:  Revision bis 7. April. Winfried ruft in Bach an.
    Das  Drachengehänge  fehlt,  aber  sie  werden  uns hoch-
    lassen.  Abgemacht.  Da wird sogar der Lift jeweils ange-
    halten und wir werden ermahnt an Stütze 16  aufzupassen.
Der Wind ist kräftig. Auf dem Weg zum Startplatz brechen
wir  teilweise  tief  ein.  Oben  treffen wir Flydoc, einen ver-
wegenen Gleitschirmflieger, ein ganz netter. Er war heut schon
über 3000. Jetzt haut er sich wieder raus, um bald darauf auf der Terrasse des Bergrestaurants zum Mittagessen topzulanden. Winfried und ich bauen in Ruhe auf.
Am  Aufbauplatz  trägt  der  Schnee, zur Kante hin sinkt man knietief. Winfried hilft mir viel, mit dem Nasendrachen zurechtzukommen. Die vielen, vielen Seile, der
Nasen-Hebel-Mechanismus, der Trapezkopf-Schiebeschlitten, alles gewöhnungsbedürftig. Ich bin sowas 14 Jahre nicht mehr geflogen, und noch nie bei Starkwind.
Zu meinem Start habe ich Winfried und Flydoc als Helfer. Dass er statisch kopflastig ist,
war  mir  vertraut.  Aber  dass  ich  im Wind die Nase nicht hochbringe, überrascht mich.
Es  ist  furchtbar.  Ständig  werde ich ausgehebelt. Als ich dann doch loslaufe, ist zwar die
Nase oben, aber ein deutliches seitliches Moment muss ich im Startlauf mit vollem  Körper-
einsatz  ausgleichen.  Schwamm  drüber,  ich  bin  weg und langsam finde ich zu innerer Ruhe.
Solang die Sonne noch scheint, gibt es ziemlich heftige, enge, zerrissene Thermik.
Ich  arbeite  mich  wieder  hoch. Dann haben sich die Cirren durchgesetzt, aber der
ganze Hang trägt jetzt wunderbar, und ich geige ihn gemütlich ab. Ja, dass ist ein Genuss!
Inzwischen  sind  auch  die  anderen  beiden  in der Luft, sichtlich mit dem gleichen Vergnügen.
Als ich Richtung Landeplatz fliege, sehe ich, dass Winfried weiter talaufwärts gelandet ist. Wohlauf. Flydoc landet gerade in der Nähe der  Talstation, weit überm Tal, ein. Spart er sich das Hochlaufen.
Ich  peile  den  Landeplatz  an. Mir ist klar, mich erwartet tiefer Nassschnee. Aber der Platz ist riesig, gut angeströmt und hindernisfrei.
Die Landung ist entspannt. Ich versinke tief.
Ich lege erstmal Gurtzeug ab, bette Kamera
und Vario darauf, dann quäle ich  mich  mit
dem Drachen knietief die 30 m zur Loipe.
Als ich abgebaut habe, ist Winfried schon
mit dem Auto da. Flydoc hat ihn an seiner Landestelle  abgeholt  und  zur Talstation hochgefahren! So ist alles rund gelaufen.
Danke! Danke! Danke!
Roßhaupten, den 1. April 2006
Manfred Laudahn
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