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Ruhig  gleite  ich  dahin.  Hoch  über  Vils  komme  ich  am  Roten  Stein  um  die  Ecke,  vielleicht  reicht  es sogar zum Breitenberg-Landeplatz.
Im  Bereich  der  Grenze  verliere  ich  zuviel  Höhe.  Über die Gondelbahn rüber ist zu knapp, am Campingplatz ist gut Landen. Auf dem Weg
durch  die  Wiesen  habe  ich  plötzlich  die  super  Idee!  Warum  eigentlich  nicht  gleich auf den Breitenberg hoch? Wenn es oben windstill ist,
könnte ich von der oberen Bergstation nach Westen starten, bräuchte nur den Aggenstein umrunden und wäre schon wieder beim Auto in Grän.
Und wenn der Ost-  oder  Nordostwind  deutlich wäre,  umrundete  ich  den  Breitenberg  und  könnte  so  zumindest  einen  Teil  der  Strecke
ins Tannheimer Tal durch die Luft zurücklegen. Das ist es! Oben ist jetzt kräftig Nordost, ich wähle den Startplatz  Kesselmoos,  weit  nördlich.
Der bucklige Hang ist immer wieder Stress. Ich habe einen kleinen Verhänger am rechten Ohr, kann ihn aber gleich lösen. Die Breitenberg-Nordflanke trägt so  gut,  dass  ich  die  Ohren  anlegen  muss,  um nicht in die Wolke gezogen zu werden. Um die Ecke dann im Engtal - das Lee habe ich erwartet. Ist aber doch  ganz  schön  heftig  hier,  obwohl  ich  sofort  auf  die   andere   Talseite zusteuere. Die Sinkwerte sind auch  dort  enorm,  die  Turbulenzen  erträglich.
Ich erreiche die letzte Wiese vor der waldigen Talenge, die das Engtal  vom  Tannheimer  Tal  scheidet.
Der Wind weht vom Breitenberg herunter, also fast quer zum Tal! Ich komme  dennoch  gut  unten  an.
Die Kühe interessieren sich für mich. Ich trage den Schirm die Straße lang. Sie verfolgen mich.
Ich  laufe  immer  wieder  mit  Gebrüll  auf  sie  zu.  Dann  endlich  ist  Ruhe.  Der nächstbeste
Autofahrer  nimmt  mich  mit.  Binnen  kürzester  Zeit  brauen sich überall Gewitter zusammen.
Roßhaupten, den 3. September 2005
Manfred Laudahn
roh 21:51  ·  fertig 4.9. 11:07