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3.10.12
gestern 3.10.12
3.10.12
Der Startplatz ist mit Fußgängern bevölkert, die sich nur zögerlich auf sichere Plätze weisen
lassen. Flieger gibt es nur ganz wenige. Die Sicht ist heute hervorragend, von München las-
sen sich deutlich einzelne Gebäude unterscheiden. Der Startwind kommt am Nordweststart-
platz tendenziell etwas von rechts. Ein Tandem und ein Solist können am Rohrkopf ganz
nett aufdrehen, sind aber bald wieder nach unten verschwunden. Ich starte kurz vor zwei.
Es geht an ganz vielen Stellen, wenn es auch anfangs mühsam ist, deutlich über Start zu kommen.
Es dauert über 20 Minuten, bis mir jemand hinterher-
startet. Da habe ich schon das Gipfelkreuz überhöht.
Er erreicht bald meine Höhe und zeigt mir sogar den besseren Bart.
Nur nutzt er ihn nicht und versinkt bald nach unten aus meinem
Blickfeld. Ich drehe derweil genau dort ganz entspannt auf.
Inzwischen würde ich das hier als gemütlichstes Opafliegen bezeichnen.
Man braucht sich nicht mehr die geringste Mühe zu geben, um lässiges
Steigen zu haben. Ich mühe mich trotzdem um das Optimum und steige mit
4,5 m / s zur Wolkenbasis auf über zwo-eins. Ein Tandemdrachen hat inzwi-
schen eine schnelle Schlossrunde hingelegt. Weitere Starts beobachte ich nicht.
Ich sehe einen aufgewühlten Hopfensee und
deutlich wachsende Windzonen am Forggensee.
Unten am Landeplatz scheint es noch ruhig
zu sein. Ich denke, es ist Zeit, rauszufliegen.
Ich finde auch draußen überall gute
Bärte, aber ich drehe nicht mehr ein.
Runterkommen gelingt nur, wenn man ziemlich präzise das Sinken zentriert.
Das geht überm Landefeld nur in einem ganz kleinen Bereich, und überhaupt
nicht an der üblichen Position. Dennoch ist die Landerei für mich ganz einfach.
Mehrere Passanten fragen mich beim Einpacken, warum sonst keiner fliegt.
Ich habe keine Ahnung. Ich verstehe es nicht. Die nächste Überraschung
bekomme ich beim Rewe an der Tanke in Schwangau. Die verkaufen mir kei-
ne Kiste Bier auf einmal. Und schon gar keinen Wein dazu. Ich muss sechs-
mal durch die Kassenschlange, dann habe ich meine Getränke zusammen.
Roßhaupten, den 3. Oktober 2012
Manfred Laudahn
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