Foto-Archiv

aktuell

8.6.3


gestern 5.6.3
1.6.3

  • 2.6.  Mittags sind wir in Sand. Ein Starrflügel-Pilot ist gelandet. Er sei auf 3200 m gewesen,  er sei mit 11 m / s
    gestiegen  und mit 9 m / s gesunken, er habe Angst gehabt. Auf Startplatzhöhe pfeifen heftige Böen. Wir wan-
    dern nach Oberpojen,  finden  die Jausenstation zu -  Ruhetag  -  aber kehren kaum den Rücken,  riecht  die 
    Wirtin den Umsatz und macht auf.  Kaminwurzen  mit Meerrettich ist hier so lecker,  dass wir weitere Male 
    wiederkommen.  Später  demonstriert ein Gleitschirmpilot das Starten in der Leewalze und das Sinken im
    Lee. Wir sind beeindruckt und können uns das verkneifen. Hoffentlich  ist  der  Nordföhn  bald  vorbei.

    3.6.  Der Wind ist weg. Gisela macht gleich den ersten Abgleiter mit, das ist ihr erster Höhenflug seit
    einem  Jahr.  Mittags  will  sie  gleich  nochmal  (Foto)  -  und  zeigt  gleich  allen, wo es hochgeht!
    Ich  starte  auch,  habe  Gisela  längst aus den Augen verloren, es ist wunderbar ruhige Thermik
    hier,  drifte  zum  Grat  und  weiter übers Pojental zum nächsten Grat - mühelos auf  2800 m.

Plötzlich entdecke ich Gisela. Gleiche Höhe, aber etwa 3 km östlich. Ich flieg zu ihr hin, 
verliere aber so viel Höhe, dass sie weit über mir bleibt - unerreichbar. Ja, ich muss 
mich wieder aufs Steigen konzentrieren. Das gelingt mir auch, bald habe ich den
Großen Moosstock unter mir gelassen, drifte weiter zum Durreck, jetzt habe
ich  den   Zillertaler  Hauptkamm   gegenüber  auf  Augenhöhe.  Gisela  ist 
weggeflogen.   Ich  bin  ganz  allein  an  der  Wolkenbasis  auf   3500 m.


Blick nach Südost: Hochgall (3436 m) und Schneebiger Nock (3358 m) in der Rieserfernergruppe



Blick nach Nordost: die Venedigergruppe



Blick nach Nordwest: der Zillertaler Hauptkamm mit Gr. Löffler (3379 m) (links)



Blick nach Süden: Die westliche Rieserfernergruppe, dahinter die Dolomiten mit Civetta (rechts)



Blick nach Südwest:  Das Pojental zwischen den zwei Kämmen.  An der Stufe ins Haupttal liegt die Jausenstation.  Etwas rechts vom linken Bildrand ist der Startplatz zu erkennen.



Ein Stück talaus: Blick Richtung Bruneck.






Ein Teil unserer Teilnehmer haben noch nicht genug und geben sichs  (sie waren auch nicht so hoch wie Gisela und ich). 
Derweil ist es Zeit, uns um den kaputten Anlasser zu kümmern. Dicht am Startplatz haben wir eine Autowerkstatt entdeckt. 
Der Inhaber ist ein begnadeter Bastler, der vor nichts zurückschreckt, der richtige Mann zur richtigen Zeit. Nach 4 Stunden 
ist der Anlasser ausgebaut, das abgebrannte Kabel gelötet und der innere Kurzschluss gefunden und beseitigt.


4.6. Noch so ein schöner Tag, allerdings bauen sich im Süden Gewitterwolken auf. 
Ich drehe locker auf 2800 m, da bin ich wieder über dem hinteren Grat und es geht erst mal nicht weiter hoch. 
Wahrscheinlich muss ich nur wieder Richtung Durreck fliegen ... aber die schwarze Wolke bei Bruneck gefällt mir nicht.


5.6. Die Wolken schießen heute tiefer und schneller.                                                        
Ich teste die Ohrkamera,  habe aber das Kameraseil etwas falsch laufen. Beinahe rutscht
sogar das Tuch des Stabilisierungsflügels ab.  Das  bringt  mich alles nicht aus der Ruhe.


Mittags wollen wir noch ein bisschen Thermik kosten. Ich vergurke es ganz schnell und fliege in 100 m Höhe über Grund Richtung Landeplatz. 
Da zupft noch etwas! Probieren. Mühsam gewinne ich Meter um Meter. Dann plötzlich, es zerreißt mich schier, schieße ich mit 6 m / sec hoch. 


Ein bisschen noch über Ahornach rumdümpeln, dann sagt mir 
die Gewitterwolke bei Uttenheim, dass es Zeit zum Landen ist.















Neun   Runden   haben   wir  gemacht.
2 große  und  2 kleinere Thermikflüge.
Zufrieden fahren wir ins Allgäu zurück.
Nur  das  Auto  spinnt schon wieder.
roh 23:55  ·  fertig 6.6. 12:00
Roßhaupten, den 5. Juni 2003
Manfred Laudahn