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11.6.4


gestern 10.6.4
9.6.4

Es  hätte  Giselas  Tag  sein  sollen.  Wir  wählen  extra  Oberjoch, aber als Gisela sieht, dass ein Schirm kaum gegen den Wind ankommt, hat sie Bedenken.
Ich  wandere  also  allein  zur  Ochsenalpe. Und habe den Plan, zum Ostufer des Haldensees zu fliegen. Gisela fährt das Auto, und wir können dann baden.
Am  Startplatz  warten  einige  Piloten auf bessere Zeiten. Keine Ahnung warum. Die Bedingungen scheinen perfekt zu sein, zumindest zum Hangkratzen.
Ich starte jedenfalls umgehend.  Am Hang geht es wie erwartet völlig  problemlos,  aber der richtige Durchbruch nach oben gelingt mir zunächst nicht.
Andere  Piloten  kommen  deutlich  höher, sie kreisen härter am Gelände und haben wohl auch heißere Schirme. Und fliegen auch einfach besser.
Etwas talw rts geht der Megabart ab.  Mit zwei anderen lasse ich mich auf knapp zwo-acht hochbeamen. Jetzt ist der Weg nach Osten frei.
Unter  mir  ist  die  Kühgundspitze. Richtung Tannheim
fliege ich auf der südlichen Talseite exakt geradeaus.
Nördlich zieht der Einstein vorbei. Dahinter sieht man
die Tannheimer Berge, im Flachland den Forggensee.
An  der  Rohnenspitze  bei  Zöblen   (Vordergrund)   tanke  ich
wieder  Höhe.  Dahinter  ist  das Gaishorn der mächtigste Berg.
Im Seitental vor dem Neunerköpfle liegt der Vilsalpsee, darüber der Traualpsee.
Das  Neunerköpfle  ist  das  beliebteste  Fluggebiet   im   Tannheimer   Tal.   Ich  wurde
dort  mal  beiläufig  auf  den  Tegelberg   angesprochen,   wie  der  so  zum  Fliegen  sei.
Ich  sagte:  Super!   Mit  dieser  Aussage  wurde  ich  ein  paar  Wochen  später  von  der
örtlichen  Flugschule  konfrontiert.  Das  sei  Werbung  für  ein  konkurrierendes Fluggebiet!
Seitdem  hab ich dort Flugverbot auf Lebenszeit. Zum Glück gibt es andere gute Flugberge.
Und auf Strecke schert mich das einen Dreck, ich bin da auch schon hemmungslos gelandet.
Seltsam,  als  ich  das  Neunerköpfle  überfliege, habe ich heftiges Steigen,
aber alle Flieger dort tummeln sich in niedrigeren Regionen (Foto unten).
Mein Ziel ist so dicht, das ich mir gar keine Mühe mehr  gebe.  Ich
düse über die Krinnealp, habe bei Haller noch 800 m über Grund,
das nutze ich für einen Abstecher nach Nesselwängle mit Rücken-
wind.  Zurück  zum  Haldensee  geht  meine  Gleitzahl gegen Null.
Roßhaupten, den 10. Juni 2004
Manfred Laudahn
Hier  bin  ich  im  Endanflug. Ich lande links der Stra e exakt auf der Reifenspur in der Wiese jenseits des
querlaufenden  Feldwegs.  Gisela  ist  auch  bald  da und das Bad in der Gischt ist wunderbar erfrischend.
roh 18:18  ·  fertig 22:35  ·  Text erweitert 11.6. 7:54