Es hätte Giselas Tag sein sollen.
Wir wählen extra Oberjoch, aber als Gisela sieht,
dass ein Schirm kaum gegen den Wind ankommt, hat sie Bedenken.
Ich wandere also allein zur Ochsenalpe.
Und habe den Plan, zum Ostufer des Haldensees zu fliegen.
Gisela fährt das Auto, und wir können dann baden.
Am Startplatz warten einige Piloten auf bessere Zeiten. Keine Ahnung warum.
Die Bedingungen scheinen perfekt zu sein, zumindest zum Hangkratzen.
Ich starte jedenfalls umgehend.
Am Hang geht es wie erwartet völlig problemlos,
aber der richtige Durchbruch nach oben gelingt mir zunächst nicht.
Andere Piloten kommen deutlich höher,
sie kreisen härter am Gelände und haben wohl auch heißere Schirme.
Und fliegen auch einfach besser.
Etwas talwärts geht der Megabart ab.
Mit zwei anderen lasse ich mich auf knapp zwo-acht hochbeamen.
Jetzt ist der Weg nach Osten frei.
Unter mir ist die Kühgundspitze.
Richtung Tannheim
fliege ich auf der südlichen Talseite exakt geradeaus.
Nördlich zieht der Einstein vorbei. Dahinter sieht man
die Tannheimer Berge, im Flachland den Forggensee.
An der Rohnenspitze bei Zöblen (Vordergrund) tanke ich
wieder Höhe.
Dahinter ist das Gaishorn der
mächtigste
Berg.
Im Seitental vor dem Neunerköpfle liegt der Vilsalpsee, darüber der Traualpsee.
Das Neunerköpfle ist
das beliebteste Fluggebiet im Tannheimer Tal.
Ich wurde dort mal
beiläufig
auf
den Tegelberg
angesprochen,
wie der so zum Fliegen sei.
Ich sagte: Super!
Mit dieser Aussage wurde ich
ein paar Wochen später von der
örtlichen Flugschule konfrontiert.
Das sei Werbung für ein konkurrierendes Fluggebiet!
Seitdem hab ich
dort Flugverbot auf Lebenszeit.
Und auf Strecke schert mich das einen Dreck,
ich bin da auch schon hemmungslos gelandet.
Seltsam, als ich das Neunerköpfle überfliege, habe ich heftiges Steigen,
aber alle Flieger dort tummeln sich in niedrigeren Regionen (Foto unten).
Mein Ziel ist so dicht, das ich mir gar keine Mühe mehr gebe.
Ich
düse über die Krinnealp, habe bei Haller noch 800 m über Grund,
das nutze ich für einen Abstecher nach Nesselwängle mit Rückenwind.
Zurück zum Haldensee geht meine Gleitzahl gegen Null.
Hier bin ich im Endanflug. Ich lande links der Straße exakt auf der Reifenspur
in der Wiese jenseits des
querlaufenden Feldwegs.
Gisela ist auch bald da und das Bad in der Gischt ist wunderbar erfrischend.