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10.5.6
Eigentlich  habe  ich abgeschlossen.
Ich  esse  Eis.  Ich  mache  Einkäufe.
Aber dann bekomme ich  doch  Gelüste.
Ein Abendflug  am  Breitenberg  -  da  müsste
der Nordostwind besser passen. Der obere Lift läuft nicht.
Ich schaue erst an der Kuppe, da kommt der Wind stramm Ost, aber  an  der  Bergstation
der Gondel ist eine starke nördliche Komponente. Der Kamm spaltet den Wind, und auf den Keil würde ich genau zufliegen.
Gefällt  mir  nicht.  Ich  gehe  weiter  ins  Kesselmoos.  Am Nordstartplatz müht sich einer im Lee. Weiter oben ist starker Seitenwind. So nicht. Ich steige ab.
An der Kuppe schaue ich zu. Der Start selbst sieht sehr relaxt aus,
aber der Flug in den Kammbereich überhaupt nicht nachahmenswert.
Eigentlich würde ich die Bahn nehmen, aber die fährt schon nicht mehr.
Ich schaue noch zum unteren Nordstartplatz. Das sieht machbar aus,
wenn der Wind noch etwas nachlässt. Ganz links ist dort der Grat
startbar  gemacht  worden.  Da lege ich aus. Ein anderer Flieger
kommt und versucht vergeblich, hinter dem Grat rückwärts auf-
zuziehen.  Der Wind wird besser, ich hänge mich voll rein und
bleibe mit dem rechten Ohr an einer Felsnase hängen. Da ist
ein  Riss.  Ich  befinde  den Schirm für noch fliegbar. Der
andere  Pilot  geht  weiter  Richtung Kuppe. Ich lege
weiter  östlich  aus,  da  sind  weniger  Steine.
Endlich geht alles wie von selbst.
Ein   Rückwärtsstart   in   Zeitlupe,
sanftes Abheben, entspanntes Fliegen.
Aller  Stress  ist  wie  weggeblasen.
Roßhaupten, den 11. Mai 2006
Manfred Laudahn
roh 23:22  ·  fertig 7:44