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Also einen zweiten Versuch. Der Schmetterling auf meinem Sack ist
ein kleiner Fuchs. Ich starte um halbzwölf, der Westwind hat zugenom-
men, die Turbulenz auch, die Steigwerte eher nicht. Damit ist die Thermik
ziemlich zerrissen. Ich lande nach 25 Minuten. Jetzt gehts also nach Steingaden.
Was leckeres essen:
Wir nehmen Steckerl-
makrele mit viel Meerrettich.
Der Chorleiter und sein Männerchor
gestalten eine Führung zur 862-
jährigen Geschichte des ehema-
ligen Klosters. Dank der Ver-
lagerung des Interesses und
der Gelder zur nahen Wies-
kirche unterblieb die voll-
ständige barocke Um-
gestaltung, dadurch blie-
ben gotische und Renais-
sance-Elemente erhalten.
Kultureller Höhepunkt und
würdiger Abschluss ist für uns
der Auftritt einer Samba-Band.
Gisela ist erschöpft, ich bring sie nach Hause. So komm ich noch rechtzeitig
zum Tegelberg für einen Abendflug. Die Pilotenschlange ist lang, mehrere
Tandempiloten drängen sich vor, ich komme nach etwa einer Stunde in die Luft.
Es steigt wunderbar, ruckzuck bin ich auf zwo-drei an der Wolke, da
ist meine Kamera-Speicherkarte voll und mir bleibt nichts anderes
übrig, als die Bilder durchzugucken und einige unwichtige zu löschen.
Heute hat man einen wunder-
schönen Blick auf die ver-
gletscherten Zentralalpen.
Unter der Wolkenbasis steigt es manchmal so heftig,
dass ich nur mit Radikalmanöver der Wolke entgehen
kann. Ich benutze den B-Stall, weil ich dann die Blick-
richtung zum Tal beibehalten kann und auch die na-
hen anderen Flieger nicht aus den Augen verliere.
Nach einer Stunde fliege ich raus
zum Forggensee und komme
über Startplatzhöhe an.
Der bodennahe Wind sieht kräftig Nordwest aus,
ich beschließe bei St. Coloman zu landen. Dort ist
gerade eine Messe zum Andenken an König Ludwig
II., ich bekomme zum Einpacken schöne Chorgesänge.
Roßhaupten, den 13. Juni 2009
Manfred Laudahn
roh 20:43  ·  fertig 14.6. 9:05