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14.7.6
Ich steige zum Sabachjoch, nach
Norden hängen dichte Wolken drin.
Als 12-jähriger habe ich mit meinem Vater die Gehrenspitze bestiegen,
seitdem ist er vom Bergsteigen infiziert wie ich inzwischen vom Fliegen.
Am Gehrenjoch wäre es vom Gelände her gut startbar.
Ja, die Gehrenspitze will ich probieren.
Nach der Erinnerung beginnt die Kletterei an der Südschlucht.
Die  kleinen  Kletterstellen  davor hatte ich schon vergessen.
Die  Südschlucht macht keine Probleme. Aber ich bin nicht
so  trittsicher  wie  früher.  Und  konditionell  am Ende. Ich
weiß, dass die schwierigste Stelle unter dem Gipfel kommt.
Das   habe   ich   vom   Fliegen   gelernt -
kein Flug, von dem ich nicht hundertprozentig
überzeugt bin. So lass  ich  jetzt  den  Gipfelweg.
Und steige leichten Herzens zur Gehrenalpe ab.
Dort  war die erste Sichtung des Bären im
deutsch-österreichischen Grenzgebiet.
Genau auf der Wiese neben der Materialbahn.
Stolz präsentiert man das Foto.
Die Buttermilch schmeckt hier besonders gut. Ich trinke gleich zwei.
Dann muss ich zum Sack zurück. Mir schmerzen die Beine und der Schritt ist wund.
Mein Durst ist schon wieder so groß, dass ich noch zur Schneetalalm gehe.
Der Becher ist zu klein, man kassiert trotzdem 0,5 l = 2 €! Teuerste Buttermilch
der  Region.  Starten  kann  man  da  auch  nicht.  Werd wohl nicht wiederkommen.
Der Weg zurück zur Hahnenkamm-Bergstation gehe ich auf dem Zahnfleisch.
Ich spüre, dass es zu spät für die letzte Bahn ist.  Aber  der  Wind  ist  weg.
Mit letzter Kraft erklimme ich den Startplatz. Da sind noch andere Flieger.
Das gibt einen ruhigen Gleitflug. Den Megadurst lösche ich  im  Schluxen.
Roßhaupten, den 15. Juli 2006
Manfred Laudahn
roh 23:30  ·  fertig 17.7. 6:04