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  • Roßhaupten hängt im Nebel. Die Webcams verraten: Im  Tirol
    kommt die Sonne durch. Als nächster Flugberg scheint der Breiten-
    berg  zu  passen.  Windauskunft an der Talstation: Null Wind. So eine
    Auskunft  ist  immer  falsch.  Es gibt keine Windstille über einen längeren
    Zeitraum. Ich rechne mit West. Über dem Pfrontener Tal ziehts zu. Oben
    ist  tatsächlich  West,  stramm  West.  Ok,  dann  flieg ich halt ins Engtal,
    wolkenfrei.  Der  Schirm  bleibt  nicht  liegen,  also  starte  ich rückwärts.
Optimiert  bis  über  den  vorgelagerten  Grat,  dann  trägt  der Hang etwas.
Klar,  da  unten  pfeift  der  Wind  von  Pfronten nach Grän. Je weiter oben
ich  im  Wiesenbereich  lande,  desto  geringer werden die Turbulenzen sein.
Ich stehe gegen den Wind und lande im Tiefschnee nahe der Straße.
Zur Straße hin sinke ich mehr als hüfttief ein, kommt sicherlich vom
Schneeräumen. Ich packe ein und robbe dann mit Hilfe das Sacks
über die Megahaufen. In Richtung Pfronten ist fast  kein  Verkehr.
Zum Anhalten ist nirgens Platz. Trotzdem komme ich sofort weg:
Ein 62-jähriger Skitourengeher hat das Brentenjoch bestiegen,
wir  plaudern, er bringt mich sogar extra zur Breitenbergbahn.
An  Füssen  vorbei  sehe ich, dass der Tegelberg  frei  wird. Ein Fliegerkollege
sagt "Null Wind", hat er grad gehört. Ich
erzähle ihm von meinem Null-Wind-Flug.
Oben  steht  der  Wind  satt von vorn an.
Trotzdem  mache  ich  mehrere  Startab-
brüche. Dann klappts endlich. Am West-
grat kann ich mich in hangnaher Thermik
in   ganz   engen  Achterschleifen  halten.
Am Landeplatz ist tatsächlich Null Wind.
Roßhaupten, den 17. März 2006
Manfred Laudahn
roh 19:21  ·  fertig 23:41