Roßhaupten hängt im Nebel.
Die Webcams verraten: Im Tirol
kommt die Sonne durch.
Als nächster Flugberg scheint der Breitenberg zu passen.
Windauskunft an der Talstation: Null Wind.
So eine Auskunft ist immer falsch.
Es gibt keine Windstille über einen längeren
Zeitraum. Ich rechne mit West.
Über dem Pfrontener Tal ziehts zu.
Oben ist tatsächlich West, stramm West.
Ok, dann flieg
ich halt ins Engtal,
wolkenfrei. Der Schirm bleibt nicht liegen,
also starte ich rückwärts.
Optimiert bis über den vorgelagerten Grat,
dann trägt der Hang etwas.
Klar, da unten pfeift der Wind von Pfronten nach Grän.
Je weiter oben
ich im Wiesenbereich lande,
desto geringer werden die Turbulenzen sein.
Ich stehe gegen den Wind und lande im Tiefschnee nahe der Straße.
Zur Straße hin sinke ich mehr als hüfttief ein, kommt sicherlich vom
Schneeräumen.
Ich packe ein und robbe dann mit Hilfe das Sacks
über die Megahaufen. In Richtung Pfronten ist fast kein Verkehr.
Zum Anhalten ist nirgens Platz. Trotzdem komme ich sofort weg:
Ein 62-jähriger Skitourengeher hat das
Brentenjoch bestiegen,
wir plaudern, er bringt mich sogar extra
zur Breitenbergbahn.
An Füssen vorbei sehe ich, dass der
Tegelberg frei wird.
Ein Fliegerkollege sagt "Null Wind", hat er grad gehört.
Ich erzähle ihm von meinem Null-Wind-Flug.
Oben steht der Wind satt von vorn an.
Trotzdem mache ich mehrere Startab-
brüche.
Dann klappts endlich.
Am Westgrat kann ich mich in hangnaher Thermik
in ganz engen Achterschleifen halten.
Am Landeplatz ist tatsächlich Null Wind.