Die Wolken schießen, da gehe ich lieber früher. Um zwölf am Tegelberg pendelt
der WindzwischendenStartplätzen,istabernoch schwach. Ich bin mir sicher,
dass er noch zulegen wird und mache mich fertig. Ich starte halbeins und steige
am Latschenschrofenproblemlosbis zur Wolkenbasis bei knapp zwo-drei.
Das machtLustaufStrecke.Nurwohin?RichtungWieskirchehabe
ich Gegenwind, mit dem Wind ins Tiroler Lechtal blasen lassen macht
auch keinenSinn.FliegeichquerzumWindRichtungForggensee.
Der Schirm, mit dem ich vorhin zusammen
an der Wolkenbasis war, fliegt im Prinzip
die gleicheRichtung,
orientiert sich dann
aber mehr nach rechts Richtung Rieden.
Ich bin nun fest entschlossen,
zum Hopfensee zu fliegen.
Als ich das letzte Mal hier langgeflogen bin, wollte ich auch am Hopfensee
landen, fanddannaberübermOrtHopfeneinernfantastischenBartund
konnte mitUmwegüberFüssenundSäuling
zum Tegelberg zurückfliegen.
Heute ist die Wettersituation völlig anders.
Es gibt keine extreme Arbeitshöhe und der
auffrischende BodenwindmachtmirAngst.
Wie damals finde ich brauchbare
Thermik, aber ich glaube, es ist
besser, schnell runter zu gehen.
Ich landeproblemlos.Währendichzusammenpacke,
kommen starke Böen rein. Ich sehen den anderen Flie-
ger überRiedenmitschwerenTurbulenzenkämpfen.
Jetzt will ichs ruhig angehen und erst einmal ein Eis essen.
Dadurch verpasse ich den Bus nach Füssen. Der nächste
kommt erstgegenhalbvier.Ichversuchezutrampen-
niemand nimmtmichmit,auchnichteinAutomitGleit-
schirmaufkleber. Um drei gehe ich noch einen Kaffee trinken.
Roßhaupten, den 20. Juli 2013
Mit dem Bus komme ich nach Füssen-Bahnhof. Anschluss zum Tegel- berggibteskeinenmehr.
Ich stopfe den Schirm ins Schließfach und trampe vom Pulverturm in zwei Etappen erfolgreich zu meinem Auto.