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22.6.4


gestern 21.6.4
20.6.4

  • Regen, Regen.
    im Westen ein Streifen föhnig
    blau. Zeit genug, dieses Thema in schlaue
    Sprüche  und  krasse  Skizzen  zu gießen.
    Um  so  größer ist die Überraschung, um
    eins am Tegelberg fliegbare Bedingungen
    vorzufinden.  Da  hatte  ich bestenfalls mit
    Experten-Bedingungen   -   knacke  Süd-
    west - gerechnet. Aber es ist voll schüler-
    tauglich! Drei Runden mit vielen Thermik-
    Erfolgen kriegen wir  hin.  Um  fünf  steht
    der letzte Schüler am Boden. Zum Glück
    fährt die Bahn  bis  halbsechs.  Da  kann
    ich mich auch noch austoben. Der Wind
    hat weiter aufgefrischt. Beim  Start  zieht
    es mich senkrecht in die Höhe,  den  ers-
    ten  Klapper  fange ich nach 20  Metern.
    Ab da ist es nur noch heftig,  aber solide.
Der Weg zur Basis lässt sich teilweise in Großkreisen bewerkstelligen, ich passe mich da
einem  Drachenflieger  an,  der rechtsrum vorgibt. Was wären das für Bilder, hätten wir
andersrum  gedreht!  Der  Drachen schräg unter mir glänzt im Sonnenlicht. Aber links-
händig  kann  ich  nicht fotografieren. Also suche ich mir meinen eigenen Bart. Der ist
enger  und  effektiver,  da  bin  ich  dem Drachen gegenüber im Vorteil, da kann ich
meinen Stiefel fliegen. Weit unter mir steigt der Drachen wieder ein, schon wieder
rechts  herum.  Muss  wohl  seine  Lieblingsrichtung  sein,  so  wie  meine  links.
Naja, ich ignorier den da unten einfach.  Dumm nur, dass der Gleitschirmflieger,
der  sich  nähert,  sich  nicht  an  meiner  Drehrichtung  orientiert.  Da  fliege ich
einfach  geradeaus  und  das  geht  hier  oben  auch,  ohne  Höhe zu  verlieren.
Die letzten hundert Meter bis zur Basis  auf  2350 m  kurble ich eng und allein.
Roßhaupten, den 21. Juni 2004
Manfred Laudahn
Was mach ich aus der Höhe?  Ich fliege zum Forggensee.  1750 m habe ich noch am Ufer.  Nach Peilung käme ich
rüber,  nicht  nur nach Rieden, sondern sogar bis zum Übungshang, meinem Arbeitsplatz für den Rest des Abends.
Aber das ist mir zu heiß. Wehe wenn sich das Sinken erhöht oder der Wind zulegt. Ich fliege lieber  mit  Rücken-
wind zum Landeplatz. Mark ist noch da und hilft mir zusammenlegen. Um halbacht muss ich in Roßhaupten sein.
roh 21:39  ·  fertig 22.6. 8:09