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Roßhaupten, den 22. Juli 2003
Manfred Laudahn
Tegelberg, Skiabfahrt. Ich lasse meine Schüler raus. Über Funk macht Gigi den Vorschlag, nach Buching
zu wechseln. Ich bin einverstanden. Da funkt es in mir. Ich gebe einem Schüler meinen Autoschlüssel.
Schon auf den ersten Metern finde ich Steigen, aber es ist arg zerrissen. Ich könnte es im Direktflug
nach Buching versuchen, der Gedanke, womöglich am Bannwaldsee zu verhungern, hält mich ab.
Also  Polster  aufbauen.  Über dem Rohrkopf erreiche ich Gipfelkreuzhöhe.  Das muss reichen.
Gegen den Nordostwind fliege ich mit Beschleuniger.  Überraschung am Jagdberg:  Kein nen-
nenswerter Gegenwind mehr, dafür trägt es jetzt überall. Hoch komme ich zum Buchenberg,
Da  pendelt  der  Wind  zwischen  Nordwest  und Nord. Am besten geht es hier thermisch
über den unteren Teilen der Skipiste.  Ich  sehe  noch kein bekanntes Auto am Parkplatz.
Da  kann  ich  noch  fliegen.  Eine Weile später taucht mein Bus am Landeplatz auf.  Ich
muss  also runter. Das  geht  aber  nicht, in der Ebene steigt es großflächig. Mit Spirale
und Ohren geht es dann doch.  Mein Schüler holt mich ab zum Tegelberg!  Gigi hatte 
am  Buchenberg  angerufen  und  dann  umdisponiert.  Und  ich  habe  nichts  geahnt.
Nach der nächsten Schülerrunde stehe ich wieder  am  oben  am  Tegelberg.  Es  ist
heftig geworden, ich lasse nur noch  Drachen  raus.  Ein  Drachenschüler  fühlt  sich
unsicher  und  verzichtet.  So  bekomme  ich  die  Chance  auf  einen  Drachenflug!
Mit  startfertigem  Drachen.  Das  muss  ich  einfach machen! Der Gurt ist zu groß,
die Aufhängung zu hoch. Mein Gefühl sagt: Kämpfen.  Nach einer dreiviertel Stun-
de Thermiknudeln bin ich geschafft.  Die Landung sagt mir: Du hast nichts verlernt.

roh 20:46  ·  fertig 23.7. 7:32