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25.4.3


gestern 24.4.3
23.4.3

  • Der Startwind ist gut,  aber  bis  zum Rohrkopf geht es dahin mit erhöhtem Sinken.
    Ab da gibt es überhaupt kein Problem  mehr,  hochzukommen.  Die Wolkenbasis
    erreiche ich über dem Roßgern  -  also 2 km nordöstlich versetzt  -  bei  2560 m.
    In gleicher Richtung sehe ich einen Gleitschirmflieger unter der Wolke,  der  aber
    zum  Tegelberg   zurückfliegt.   Da  will   ich  es  auch  probieren.  Unter  mir  ist 
    der Wankerfleck - eine große Wiese,  schon  6 km jenseits befahrbarer Straßen.
    Ich finde den Bart, drehe eng, erreiche die  Basis  nun  kurz  vor  dem  Firstberg.

Ich stelle mir vor,  ich  könnte  von hier  am Klammspitzkamm durchkommen.
In  der  Hoffnung  auf  irgendeinen  Aufwind  fliege  ich  direkt über den Grat.
Links  wie  rechts schwinden die Notlandemöglichkeiten. Links gäbe es noch
eine  Wiese  im  Tal  (Krottensteinmoos).  Aber von da 9 km nach Halblech
marschieren  - nicht verlockend.  Rechts  gibt es überhaupt nur Wald  - und
in der Ferne ein breites Schotterflussbett bei Linderhof  (Foto unten Mitte).


Am Feigenkopf muss ich mich für rechts oder links entscheiden. Rechts die Sonne, aber eher Lee.
Und der Glaube, im Zweifelsfall bis Linderhof durchzukommen. Links die absolute Pampa.
Ich rechne mit Leethermik an der Klammspitze. Also entscheide ich: rechts.
Es wird nichts mit der Thermik dort.


Es wird immer bockiger.
Aber mein Oasis gleitet zuverlässig.


In 200 m über dem Tal,  genau  als ich das Foto oben mache und
die  Hände  nicht  an  den  Bremsgriffen  habe,   klappt   mir  zwei 
Drittel Schirm  ein.  Sofort  werfe  ich  die  Kamera,   grapsche die
Bremsen  -  und  sehe die Kappe schräg  unter  mir.  Wie gut,  dass
das ein 1-2 Schirm ist. Nach 2 Sekunden hab ich ihn wieder im Griff.


Vor mir liegt Linderhof. Kein schöner Anblick,  das Schloss dermaßen in Folie eingepackt
zu sehen. Die Wiese am Ende des Schlossparks (bei der Hundingshütte) könnte ich vielleicht
gerade so erreichen. Aber das scheint mir doch zu knapp. Ich entscheide mich für das Flussbett.


Roßhaupten, den 24. April 2003
Manfred Laudahn
Lausig sind die Landebedingungen. Im Kiesbett laufen mehrere Arme. Ein bisschen werde ich nass.                      
Direkt am Ufer parkt ein Auto, offensichtlich, um die Parkgebühren am Schloss zu sparen.                 
Zwei  Bergwanderer  kommen  von  ihrer Tour, fahren  nach  Reutte  zum  Tanken          
und nehmen mich mit. Die Reststrecke dauert etwas, aber klappt dann auch noch.
roh 21:15  ·  fertig 23:45