Mittags erfahr ich vom Südwind am Tegelberg - hab so was vermutet. Als ich aber dann das Füssener Jöchle ansteuere,
ist dort von Westwind die Rede. Dann wird es wohl bald am Tegelberg passen. Ich fahre jedoch dem Westwind entgegen:
Oberjoch.
Da fliegt schon einer. Kann sich gut über der Hangkante halten. Erwartungsvoll schreite ich zur Ochsenalpe.
Es kommen noch zwei weitere Piloten. Nach dem Start ist die Sonne weg. So geht es recht zäh im Ostrachtalseitigen
Hangaufwind. Ich kämpfe um jeden Meter. Erst nach 15 Schleifen habe ich die obere Ochsenalpe überhöht, von da
ab kann ich mich zum Iseler rückversetzen lassen und habe solides Steigen. Über dem Grat - nun ist die Sonne da -
geht es locker auf 2800 m. Die Wolkenbasis ist noch einiges höher, ich will auf jeden Fall ganz hoch. Die nächste
Abschattung ist gründlich, in 15 Minuten büße ich 600 m ein. Überm Grat saufe ich wenigstens nicht völlig ab.
Aber dann kann ich über der Kühgundspitze endlich bis über 3200 m aufdrehen.
Der Einstein ist schnell erreicht,
geht aber nicht. Am Neunerköpfle gegenüber kratzt man dicht am Startplatz. Ich fliege weiter zum Aggenstein.
Hab ich ein Schwein!
Martin, mein Drachenschüler landet kurz nach mir.
Der muss doch genau in die Richtung! So sind die 44 Straßenkilometer
schnell zurückgelegt und zum Abschluss trinke ich ein Liter Buttermilch.