Auf der German
Open an
der Hochries.
Eigentlich ein
ordentlicher Schulungsberg,
trifft sich
hier derzeit die Drachenwettkampfszene. Nachdem ich
letztes Jahr
im „Kindergarten“
mit geflogen
bin, traue
ich mich
diesmal als
Zählkandidat unter
die „Großen“.
Der logistische Alptraum
des Drachentransportes
hier –
zuerst mit
einem Sessellift,
anschließend umladen
auf eine
Gondel –
wird dank
straffer Organisation durch
den hiesigen
Fliegerclub und
sehr freundlichen
und hilfsbereiten
Seilbahn-Mitarbeitern überraschend
gut bewältigt.
Am ersten Tag
wird keine
Wettkampfaufgabe gestellt.
Wegen Starkwind
in der
Höhe. Ich
messe am
Startplatz in
der Kompressionszone
28 bis
30 km /
h. Vereinzelt
gehen Böen mit knapp über 40 km / h durch. Der WNW-Wind kommt aus dem vorgelagerten Flachland, nicht verwirbelt über die
Berge. Ich setze mich gegen spürbaren sozialen Druck durch und entscheide, dass ich fliegen werde.
Zum Glück finden sich drei Starthelfer (vielen Dank !),
die mich beim
Wuppen des
Drachens über
den felsigen
Weg hinunter
zum Startplatz
unterstützen. Auch die Hilfe beim Starkwindstart klappt perfekt. Nach
etwas abwarten auf den richtigen Moment höre ich „links frei, rechts frei“ antworte mit „loslassen“ und steige nach zwei Schritten ins kräftige Aufwindband ein.
Vergnügt soare ich über dem ganzen Hochries-Massiv herum. Einzelne thermische Blubber bringen mich auch höher hinauf.
Vor Erreichen der Wolkenbasis allerdings werde ich jedes Mal durchgeschüttelt. Hier ist wohl die Windscherung, wo die
Thermik zerblasen wird.
Statt mit
Rückenwind auf
Strecke fliege
ich lieber
gegen den
Wind, so
weit ich
komme und
amüsiere mich beim
Zurückfliegen über
eine dreistellige
Geschwindigkeit über
Grund. Einen
markanten Dreizack
mit
dem harmlosen Namen
„Heuberg“ erreiche ich unter einer Wolke hindurch und kann soarend ins Inntal runterschauen.
Auch ein paar wunderbare Fotos gelingen,
bevor ich mich
moralisch zur
Landung auf
dem kniffligen Landeplatz in Grainau vorbereite.