Nachdem ich unseren
hochkompetenten
Vereins-Wetterfrosch
als "Flugverhinderer"
beschimpft
habe, erwähnt er explizit mögliche
Flugchancen für die
letzten paar Drachenflieger
im Verein. Für den heutigen verregneten Samstag
verheißt er "vielleicht
eine Regenpause
mit kräftigem Wind aus
West". Ich
sehe das
auch so,
und fahre an Weiler vorbei weiter nach
Serrig.
Dort angekommen regnet es zwar feste, aber
hinter den Schleiern kann man ein Wolkenloch
mit blauem Himmel
und Sonnenstelzen
erahnen.
Im Regen baue
ich den
Saphir auf.
Der ist
von der
Winterfliegerei und dem
Liegendaufbauen sowieso
so
dreckig, dass eine Dusche mehr nutzen als schaden kann.
Leider kommt der
Wind entgegen
der Ansage
mehr
von Süd als
von West.
Alte Serrig-Flieger
haben ich
aber von früher
noch im
Ohr mit bei Süd geht Serrig
auch. Dann halt am Südhang, rechts von der Rampe.
Nach dem Motto "45° erlaubt der Gesetzgeber" marschiere ich siegessicher auf die
Rampe. Starthelfer
sind natürlich
keine da,
wenn
man sie bräuchte. Allzu forsch bringe ich eine Seite des Flügels in den
freien Luftraum und
werde direkt
bestraft. Der
Wind packt
drunter
und wirft den Drachen mit meiner Wenigkeit rückwärts von der Rampe runter. Nur
mit Mühe
kann ich
verhindern, dass
ich mich
rückwärts überschlage. Auf den Schreck brauche ich erstmal eine Pause.
Ich marschiere noch
mal um
den Drachen,
ob nicht
am Ende irgendwas kaputt gegangen ist. Nee, also gebe ich mir einen zweiten Versuch,
gehe vorsichtiger und
bescheidener vor.
Ich bekomme
meinen Moment
mit voller Balance
und kann
ins Aufwindband
einsteigen, der
Sonne
entgegen. Tatsächlich trägt
es heute
nur am
Südhang rechts
der Rampe.
Beim Versuch nach links zu queren bekomme ich schnell das Gerüttel vom
Lee des benachbarten Berges zu spüren. Mit ein bisschen Starüberhöhung
kann man dann
doch Serrig
sehen. Auch auf die Staustufe kann ich heute
von oben runter
schauen. Den
Landeplatz muss
ich heute
auch quer
anfliegen. Zum Glück
haben die
Trierer auch
dafür gut
Platz vorgehalten.
Am Landeplatz steht
ein Kleinwagen
mit einem
ATOS und
einem Einfachsegler auf dem
Dach. Die
Hoffnung auf einen Lift trügt mich aber,
kein Mensch ist
in der Nähe. Was für ein Roman spielt sich da wohl
ab? Romanze oder Krimi? Ich baue im Regen wieder ab. Grinsend:
Das versprochene Flugfenster heute habe ich effektiv ausgenutzt.
Schicksalsergeben laufe ich zurück zum Auto am Startplatz ...
Das ist dann halt der Sport an dem Sport.