Ein Tag ohne Wind. Endlich komme ich dazu bei meinem neuen Verein in
Roxheim zum
Windenschlepp zu fahren. Mit zweistelligen Kilometern auf dem Tacho komme ich hin und heim.
Der Windenschlepp ist
gut organisiert,
aber aleger.
Ich komme
ohne langes
Warten an
die Reihe.
Leider ist die
Schleppwinde reichlich
schwachbrüstig. Gegen
alle Gewohnheit
ist es
hier keine
Mühe
einen Seildurchhang zu erfliegen. Wenigstens knallt es da beim Umklinken nicht so. Einige Gleitschirmflieger
bekommen Ausklinkhöhen von knapp 400 m und kurbeln eine Weile in der Thermik über dem Sonnenberg.
Ich komme bei
170 m
über der
Winde an,
fliege eine
Platzrunde und
kann die
wunderbare Aussicht
über Quadratkilometer blühende
Rapsfelder genießen.
Die Drachen-Locals
hier wissen
natürlich,
an welcher Ecke
es aus so einer mickrigen Starthöhe hochgeht und zeigen mir, wo der Bart steht.
Am Nachmittag kommt
ein Trike
aus Mainz
Finthen zu
Besuch eingeflogen.
Ich labere ihn an, ob er wohl eine Schleppklinke dran hätte? Er hat tatsächlich!
Auch unser Vereinsvorsitzender hat darauf spekuliert, packt sein Schleppseil aus
und wird mit
seinem Starrflügler
zuerst geschleppt.
Dann darf ich auch.
Versorgt mit reichlich guten Tipps renne ich dem Trike hinterher.
Weil die Schleppstrecke
leicht bergab
fällt, ist
ein Laufstart
hier
keine Mühe. So
einen sanften
UL-Schlepp hatte
ich vorher
noch nie.
Völlig relaxt kann ich mit dem voll gespannten Foil dem Trike hinterher fliegen,
ohne den ständigen
Kampf gegen
das Übersteigen,
wie in
Hinterweiler.
Wir kommen zügig
auf 1000
m über
Grund. Dann
winkt der
Pilot mich
raus.
Hier bei 4500 ft MSL ist der Deckel vom fernen Frankfurter Verkehrsflughafen.
Da ist Respektsabstand
angesagt. Hier
wird auch eine fette Inversion sichtbar –
eine logische Erklärung, warum unsere mutigen Streckenflieger heute nach 10 km
schon ausgebombt sind.
Eine Weile
kann ich
an der
Oberkante der
Inversion
herumdümpeln, mich an
der bombastischen
Aussicht freuen
und ein
paar Fotos
schießen. Der Blick reicht über das Nahetal mit Bad Kreuznach und die Felsen
von Bad Münster am Stein, bis zum fernen Donnersberg am Horizont.
Mindestens vier Startplätze
sind in
Sichtweite.
Heute brauche ich sie alle nicht ...
Unter mir sehe ich das Schlepptrike landen.
Auch der Windenschleppbetrieb geht unter mir munter weiter ...