Gisela Laudahn mein höchster Flug


Es war schon später Vormittag. Husch husch entschlossen wir uns, ins Lechtal zum Fliegen zu fahren.
Many zeigte mir kurz den Landeplatz und dann fuhren wir zur Bahn hoch. Er mit Drachen, ich mit Schirm.

Überraschung: Es war eben ein Wettfliegen im Gange und so warteten wir bis Mittag auf freie Startplätze.
Welch ein Hunger plagte mich - ohne Frühstück. Dennoch, fliegen wollten wir.

Ja, Hans war auch dabei, damit hatten wir ein Zweitauto am Landeplatz.
Gut und schön, endlich ging's in die Luft, erst Hans, dann ich und viel später Many.
Ich soff ziemlich ab. Hans gurkte nah der Talstion am Wald entlang.
Ich blieb bei der Skiabfahrt um notfalls einlanden zu können.

Doch dann geschah ein Wunder, über der Alm bekam ich Thermik, endlich konnte ich genießen!
Dann entdeckte ich im Tal die vielen Heuwender - die Heuernte war in vollem Gange.

Nix wie raus, dachte ich, weg von dem kalten Wald, die Luft geht draußen hoch und wird vom Berg abgesaugt.
Ja, das war eine gute Idee.
Ich stieg mit Erfolg höher und höher.
Bald lagen alle Gipfel unter mir.

Ein fremder Gleitschirmflieger versuchte mir hinterherzukommen, doch ich kämpfte
und drehte meine Runden, bis ich fast schwindlig wurde.

Die Welt von ganz oben. Am Tegelberg sah ich viele Flieger, da könnte ich jetzt hinfliegen.
Ja die Zugspitze, nanu, die lag schräg unter mir.
Mann, muss ich hoch sein!

Die anderen Flieger - kaum noch zu erkennen.
Nur etwas Übelkeit plagte mich.
So glitt ich von Zeit zu Zeit tiefer und mir ging's gleich besser.
Doch immer wieder stieg ich ganz hoch hinauf - bis ich endlich meinen Beschwerden nachgab.
Nie im Leben werde ich diese Höhe vergessen.

Unten, glücklich eingelandet, waren Hans und Many schon da.
Sie hatten nur einen kurzen Flug und waren baff.
Many: Ich hab nur einen kleinen Punkt am Himmel gesehen, das war meine Gisela.
Ja, ich bin sehr stolz auf diesen hohen Flug.

Ich fliege ja ziemlich wenig.




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Gisela Laudahn: "Endlich fliegen!" Drachen und Gleitschirm fliegen in Deutschland