Von Südwesten her zieht Regen auf. Das kann mich nicht hindern, in die Natur zu ziehen, natürlich ohne Sack. Ich steige von Trauchgau auf den Wolfskopf. Da oben gibt es einen Kahlschlag, da bin ich vor acht Jahren mal gestartet. Ein Weile zuvor hatte ich den mit Gisela zusammen entdeckt, wir sagten, man müsste mal ... Als ich dann schließlich mit Fluggerät da stand, sah ich die ganzen Zweige, die Stümpfe, die Stämme. Eine reichliche Stunde hab ich so gut es ging aufgeräumt. Beim Startlauf ging es über Stock und Stein. Ich bin nicht nur gespannt, wie das heute aussieht, ich will auch wissen, wie ich das heute empfinde. Zunächst habe ich den Höhenunterschied nicht so brutal in Erinnerung. Aber es sind einfach 700 Höhenmeter, im oberen Teil recht steil. Mir rinnt der Schweiß.
Der Kahlschlag ist zugewachsen. Die obersten Meter, wo ich aufzog, ähneln einer Wiese. Darunter, wo ich über Stämme hüpfend beschleunigte, entwickelt sich Jungwald. Mehrere Windbändel zeugen von Nachahmern. Es funktioniert nur noch, wenn der Wind reicht, im Stand aufzuziehen. Das erst nach dieser Mühsal zu wissen, würde ich eindeutig nicht riskieren.
Ich steige noch zum Gipfel auf. Auch das habe ich viel kürzer in Erinnerung. Damals meinte ich mit Fifty-Fifty-Chance von dort starten zu können. Heute bin ich sicher, zu 80 % in den Bäumen zu hängen.