Es soll ja schlechter werden. Aber ein Morgenflug scheint noch drin zu sein. Der Wind kommt schön, es ist viel thermischer als ich erwarte. Nördlich vom Latschenschrofen steige ich eng, aber die Abdrift ist krass! Nach wenigen Kreisen gehts schon fast ins Lobental ... das ist mir so niedrig zu heiß. Also versuche ich es Richtung Rohrkopf. Weiter draußen spüre ich zwar was, aber es verlängert nur den Gleitflug.
Aber für halbelf ists doch ganz ordentlich. Noch ist kein Regen in Sicht, vielleicht klappt noch ein Flüglein vom Breitenberg.
Auf der Kuppe beobachte ich lange den Wind. Alle Richtungen sind vertreten, aber die Nordphasen sind mir die sympatischsten.
Ich nehme den entsprechenden Startplatz. Zweimal haut mir der Schirm nach links ab, dann gelingt der Start. Es ist schattig, ohne Erwartung quere ich zum Tiroler Stadl, eigentlich nur, um ein einigermaßen markantes Objekt vor die Linse zu haben. Es kommt nicht zum Foto - es steigt und ich kämpfe um jeden Meter. Schaffe ich es über Breitenberg? Ich will die Kamera erst zücken, wenn die Allgäuer Berge über den Grat schauen. Ab Ostlerhütte geht es wie von selbst.
Hätt mich wohl doch ein bisschen wärmer anziehen sollen. Egal, es ist jetzt schon ein Traumflug. Ich überquere das Tal zum Kienberg, da kann ich wieder aufkreisen. Dann dümpele ich über Pfronten herum.
So langsam muss ich mich um die Landesituation kümmern. In 300 m über Grund kann ich kaum Wind feststellen. Die Fahnen am V-Markt zeigen schwach Süd. Ich lande beim Café Glück.
Unten ist doch mehr Wind - Ost - und damit etwas leeig.
Vom Café aus sehe ich einen Zirkumhorizontalbogen überm Breitenberg.
Nach Steinach komme ich mit der Bahn.