Gisela will eigentlich bei dem schönen Wetter mit mir was unternehmen, als ich ihr sage, dass das ein besonders guter Flugtag sein könnte, einigen wir uns auf den Kompromiss, dass ich am Tegelberg fliege und am Wasser lande. Aber es kommt anders. Als ich nach vierzig Minuten Gondelschlange oben eintreffe, erfahre ich, dass sie das Handy vergessen hat und nach Hause gefahren ist. So lautet mein Plan jetzt, so weit wie möglich nach Hause fliegen. Bei den Fliegern gibt es keine Wartezeit, der Startwind ist einwandfrei und ich steige.
Mal drehe ich einsam, mal mit anderen - es geht diszipliniert zu.
Die Wolkenbasis steigt langsam, als ich nach einer Stunde losfliege erreiche ich sie bei knapp zwo-zwo.
Gegen den Höhenwind Nordwest komme ich nicht Richtung Roßhaupten. In Kombination mit dem tieferen Bayerischen Wind (NO) käme ich vielleicht nach Füssen. Aber in Füssen ist Stau und da will ich Gisela nicht hinschicken. Bleibt die andere Richtung, Buching.
Ab Jagdberg habe ich ganz anständige Sinkwerte. Aber kurz vor dem Buchenberg extremes Sinken.
Ich rechne fast schon mit einer Landung auf dem Landeplatz, da steigt es, und so gut, dass ich mich entspannt zurücklehnen kann.
Ich erreiche Tegelberghöhe. Jetzt ist das Steigen so schwach, dass der Versatz Richtung Kenzenhütte nicht mehr akzeptabel ist.
Versuche ich also - gegen den Höhenwind, weiter unten quer zum Bayerischen Wind - so weit wie möglich Richtung Roßhaupten zu kommen.
Zunächst habe ich starkes Sinken.
Bei Bayerniederhofen ist es extrem turbulent.
Sicher, über die Peterskapelle bei Berghof zu kommen, bin ich mir erst, als ich kurz davor noch kräftiges Steigen bekomme.
Ich peile einen gemähten Wiesenstreifen zwischen zwei Stacheldrahtzäunen an.
Die Kühe nebenan schauen neugierig und bleiben ruhig.
Beim Verlassen der Wiese fällt mit versehentlich eine Elektrozaun-Spannvorrichtung runter. Beim Wiedereinhängen bekomme ich eine gewischt.
An der Bushaltestelle warte ich auf Gisela. Da wartet schon ein Segelflieger aus Bad Wörishofen auf seine Rückholmannschaft. Der ist zuvor ganz in der Nähe gelandet, sein Flugzeug habe ich nicht bemerkt.
Von Gisela erfahre ich, dass unsere bekannten Badestellen überfüllt sind. So machen wir Station am Gasthaus Seerose, am dortigen Teich badet noch keiner.
Und einen Wurstsalat gönnen wir uns auch.
Die Flugdaten