Die Tegelbergbahn fährt langsam. Den Flugkrempel hab ich unten gelassen. Um zehn beginne ich meinen Weg. Die Richtung Ahornspitze ist klar. Diese habe ich aber erst letztens bestiegen. Vielleicht den Straußberg?
Den hab ich schon von allen Seiten bestiegen, aber das ist schon über 40 Jahre her. Von Norden auch, aber an die Route bis zur Gipfelschrofenflanke kann ich mich nicht mehr erinnern.
Vom Ahornsattel folge dem Weg Richtung Niederstraußbergsattel, den bin ich gewiss noch nie gegangen. Ich betrachte die Gegend natürlich auch unter dem Gesichtspunkt, dass das genau die Pampa ist, die man beim Direktflug vom Tegelberg zur Zugspitze überqueren würde, den ich bisher noch nie gewagt habe. (Bisher bin ich immer den Umweg über den Heiterwanger See und die Kohlbergspitze geflogen, wo ich immer in Talnähe blieb).
Hier, nördlich vom Niederstraußbergsattel, ist ein großes, flaches Weide- und Moorgebiet, sicherlich landbar.
Ab Niederstraußbergsattel werden mir langsam die Beine schwer. Im Bereich der Jägerhütte wäre es wohl auch landbar. Von da hätte ich die Möglichkeit, talab zur Bleckenau zu wandern. Ab da gäbe es vielleicht noch eine Kleinbusverbindung ins Tal. Aber wenn nicht? Mich reizt viel mehr die Beibehaltung der Richtung, der Weg nach Ammerwald, an der Straße von Ettal über Linderhof den Plansee entlang nach Reutte. Irgendwie werde ich es schaffen, von dort zurückzukommen.
Am Sattel sehe ich die Pöllatquelle und nur hundert Meter weiter die Quelle nach der anderen Seite aus der Moorwiese kommen.
Nach etwas über drei Stunden erreiche ich das Hotel Ammerwald, knapp in Österreich gelegen. Die Straße erweist sich als extrem wenig befahren. Ich versuche, Richtung Plansee zu trampen. Dann schließe ich auch die Gegenrichtung mit ein. Bloß weg hier! Ein Kettenraucher nimmt mich mit, egal! Zum Glück Richtung Reutte. Die Fenster sind aufgerissen, so ist es auszuhalten. Er fährt einen extrem heißen Reifen, so ist es schnell vorbei. Der Plansee bietet prächtige Bilder mit glitzernden Schaumkronen. Normalerweise hätte ich angehalten. Natürlich halte ich die Klappe. Von Reutte nehme ich den Bus nach Füssen. Von da trampe ich erfolgreich nach Schwangau.