Schon als ich um halbzwölf in Roßhaupten losfahre, ist der Bodenwind ziemlich stark und böig. Das Winddiagramm vom Tegelberg hat eher schwachen Wind angezeigt. Ich will es probieren.
Oben kommt der Wind viel von hinten, es gibt aber immer wieder gute Startphasen.
Auch die Thermik ist ziemlich unzuverlässig. Einzelne schaffen es recht hoch, sind dann wieder plötzlich ganz tief. Dann sind viele hoch und dann auch wieder tief.
Ich starte kurz nach zwei und erwische es ganz gut.
Die Thermik ist etwas zerrissen.
Ich probiere es ein Stück weiter Richtung Rohrkopf und drehe dort wieder schön über Start.
Mir graust ein bisschen vor der Landerei, ich bin entschlossen, zum virtuellen Forggenseeufer zu fliegen. Da fährt aber kurz vor halbvier schon der letzte Bus.
Mit geschicktem Einsatz des Beschleunigers komme ich hoch genug in Waltenhofen an.
Ich stelle mich mit leichter Rückwärtstendenz über die Wiese, hier ist die Anströmung so gleichmäßig, dass ich meinen Schatten fotografieren kann.
Es ist dreivierteldrei, ich kann noch ganz in Ruhe zusammenlegen.
Es reicht auch noch für einen Spaziergang um die Kirche.
Der Bus kommt fast eine Viertelstunde zu spät. Kaum nähern wir und dem zentralen Schwangau, wundert mich eher, warum er nicht viel später gekommen ist - ganz Schwangau ist ein gigantischer Stau!
Noch nie zuvor habe ich den Schwangauer Brunnen eine Viertelstunde aus dieser Nähe anschauen dürfen.
Am Tegelberg eingetroffen, steht mir das Schlimmste noch bevor. Jeder, der aus Schwangau weg will, egal in welche Richtung, muss nach Füssen fahren.
Vom Ortseingang an der Tegelbergstraße bis in die B17-Schlange brauche ich schon eine halbe Stunde, der Bus, mit dem ich gerade gefahren bin, ist knapp vor mir.
Bis zum Rathaus 300 m weiter brauche ich eine weitere halbe Stunde. Nach noch einer halben Stunde passiere ich das Schlossbräuhaus.
Ich höre schöne Musik und beobachte die Vögel. Kurz nach sieben bin ich dann zu Hause.