Mein Vater hat morgen Geburtstag. Ich möchte ihm Luftbilder vom Falkenstein schenken. Ich war der Meinung, ich hätte schon anständige in meiner Sammlung. Hab ich aber nicht. Ich habe den nie mit dem nötigen Interesse fotografiert. Derzeit baut mein Vater ein 1 : 100 Modell vom Schloss Falkenstein, das Projekt, was König Ludwig in den letzten Lebensjahren detalliert geplant, aber nie gebaut hat. Heute ist die letzte Chance, die Fotos noch zu machen. Uli ist auch für Breitenberg, mit dem bin ich heute wieder zusammen.
Wir starten im Kesselmoos mit etwas Wind von links. Ich fliege sofort übers Tal, eine brauchbare Thermik in Talmitte nehme ich noch mit, werde dabei aber Richtung Breitenberg versetzt. Es ist also kräftig Nordost und die Südflanke des Falkensteinkamms im Lee. Ich gleite weiter mit vollem Beschleuniger. Das nächste Steigen habe ich 300 m vor der Flanke. Ich mache in paar Kreise und werde Richtung Steinach getrieben, komme beim Vorflug über den Schlossanger und fliege mit Rückenwind den Manzengrat ab. An der Westecke geht es gewaltig! Aber auch bockig wie die Sau! Bald kann ich locker über den Falkenstein vorfliegen, es reißt so alle hundet Meter über den ganzen Kamm verteilt.
Mit 6 m / sec schieße ich Richtung Inversion. Gegen diesen Flug waren alle Flüge der letzten Wochen Kindergarten.
Ja, jetzt habe ich meine Burgbilder. Überm Landeplatz geht es auch an vielen Stellen hoch. Mir gefällt es eine Weile, dann reihe ich mich ein in den lebhaften Landeverkehr. Uli ist auch schon unten. Wir wollen noch zum Tegelberg und hoffen dort auf gemülicheres Fliegen.
Der Wind oben ist kräftig. Und mich verlässt jedes Startglück. Dreimal breche ich ab, einmal versau ichs, weil ich die Kappe überholen lass. Jedes Mal wieder hoch und den Schnee aus den Kammern geholt. Ich bin physisch am Ende. Aber dann komme ich doch noch so leidlich in die Luft. Die ist wenigsten schön weich und geräumig. Bärte gibt es an jedem Felszapfen. Jeder findet hier sein Plätzchen, nach Bedarf auch ganz allein.