Der Kalender hätte mir heute Luft gelassen -
aber meine Schüler wollen am Übungshang weiter kommen.
Schon um 10 ist es thermisch-chaotisch,
wir nutzen hartnäckig jede startre Phase, schaffen einiges -
einschließlich Arbeit für Bambi.
Mittags ist der Tandemflug mit meiner Drachenschülerin dran.
Heute Premiere: Bambi hat mir ein neues Gurtzeug gebaut.
Als ich in der Startreihe stehe, lass ich mir von einem Flieger die Kielstange halten.
1 Sekunde später liege ich im Dreck!
Nicht eingehängt!
Mit dem Solodrachen klinke ich immer erst den Gurt in die Aufhängung, bevor ich reinschlüpfe.
Aber mit Passagier muss ich ja vorher die Laufübung machen.
In der Luft muss ich mich erst mal auf das neue Handling einstellen.
Es ist wie erwartet besser, aber der Gurt ist am linken Oberschenkel zu eng.
Ich könnte vor Schmerzen schreien.
Statt dessen drehe ich gnadenlos auf, auf 2000 m lösen wir uns aus dem Pulk und fliegen die Gegend ab.
Nach der Landung.
Ich, fertig, schweißgebadet, aber lächelnd:
Bin so froh, dass ich heute abend keinen Schulungstermin mehr habe.
Meine Schülerin, finster: Andere Leute arbeiten 9 Stunden und machen kein Aufhebens davon.
Das Lächeln erstirbt.
Sie zieht mit ihrem Freund von dannen, ohne auch nur eine Latte rausgezogen zu haben.
Warum halte ich für solche Kotzbrocken meine Knochen hin?
Ich denke an die vielen Kunden, denen ich die glücklichsten Momente ihres Lebens verschafft habe.
Hätte es die nicht gegeben - die ganze Welt könnte mich am Arsch lecken.