Am Tegelberg soll Südwind sein. Angesagt wäre Südwest. Während ich nach Österreich reinfahre, wäge ich die verschiedenen Möglichkeiten ab. Alle haben mit Wandern zu tun. Für die Krinnenspitze spricht, dass sie außer bei Nordwind bei jeder Richtung startbar ist. Der Krinnenlift läuft, 500 m Höhenunterschied bringe ich in zwei Stunden unter meine Füße.
Der Wind ist schwach - Nord - manchmal jedenfalls. Manchmal auch Ost oder Süd. Ich bitte einen Wanderer, direkt an der Kante ein Windfähnchen zu halten, damit ich Nordwind sofort mitkriege. Genau als ich ihn am dringensten bräuchte, wird er gerade für ein Gipfelfoto seiner Wandergruppe gebraucht. Dann wieder klar Nordtendenz. Er hält mir wieder das Flatterbändel. Jetzt kommt Südost. Ich stehe rückwärts. Für einen Schwachwindstart habe ich zu wenig Spielraum bis zum Steilhang. Und der Wind bleibt schwach. Also lege ich direkt vor dem Nordabbruch neu aus. Mein Helfer hat keine Geduld mehr. Macht nichts. Jetzt kann ich mich auf die Südrichtung verlassen. Ich starte ohne Probleme. Ich fliege den Ostgrat entlang und schwenke dann nach Norden.
Ich lande bei Grän-Haldensee westlich der großen Hotels.
Der Bus fährt einer halbe Stunde später. Böse Überraschung: Am Auto hängt ein Zettel wegen nicht gezahlter Parkgebühr. Die wurde hier noch nie erhoben, die neuen Schilder sind mir nicht aufgefallen. Ich kann an der Bahnkasse nachzahlen. Meinen Ärger ertränke ich mit einem Radler im Klein-Meran.