Der Drachenflieger, dem ich gestern eine Einweisung gegeben habe, besucht mich wieder und will mit mir
fliegen gehen. Die WebCam zeigt lange Rückenwind. Wir lassen uns Zeit. Gegen zwölf fahren wir Richtung
Buchenberg, sehen aber am Tegelberg einen Gleitschirm fliegen und ändern unser Ziel. Oben hat der Wind
immer noch Tendenz von links, so ist auch eindeutig zur Zeit die überregionale Strömung.
Es gibt aber durchaus startbare Phasen. Dass manche Piloten gerade die Windspitzen nutzen, kann ich nicht nachvollziehen.
Ich beobachte immer wieder starkes Sinken im Hangbereich
und bestenfalls mühsam bescheidenen Höhengewinn weiter
unten. Ausnahme sind zwei Starrflügler, die sich deutlich über
Start schaffen können. Ab zwei schaffen das auch andere.
Nach meinem Drachenflieger mache auch ich
mich fertig. Die Startbedingungen sind deutlich
besser geworden. Aber die Südwestströmung
ist deutlich unangenehmer, als ich erwartet hätte.
Die Thermik ist nutzbar, aber doch oft zerrissen. Ich fliege über Rohrkopf Richtung Hornburg in der Hoffnung auf sauberere Thermik.
Damit liege ich falsch. Ich gerate in eine extreme Sinkzone, 3 - 5 m / s! Dabei habe ich öfters kaum Vorwärtsfahrt über Grund. Schnell
verliere ich den Gefallen an diesem Flug. Ab Pöllat wechselt starkes Steigen mit starkem Sinken. Ich beschließe, bei St. Coloman zu landen.
Weiter unten
ist der Wind
eher Nord.
Die Landung ist zum Glück recht unproblematisch, ich erwische einen
günstigen Moment. Ich lege im Lee der Kirche zusammen. Dort lerne
ich den Schwangauer Fotografen kennen, der mich letztens korrigiert hat.
Am Landeplatz treffe ich Gleitschirmflieger, die das ähnlich unangenehm erlebt
haben wie ich. Ein Tandempilot regt sich furchtbar auf, weil die Bahn
wetterbedingt keine Tandemflieger mehr hochlässt. Ich mache noch eine Einweisung.
Mein Drachenflieger landet erst nach zweieinhalb Stunden und fand das super.