
Mein  Freund  Jürgen  aus  Berlin
lässt
die Tage von einem Clubkameraden seinen Drachen abholen.
Da geht er dahin, der Cut!
So  nutze  ich  heute  die  vermutlich
letzte Chance, ihn zu fliegen.
Passend dazu hat das Wetter auch was Drachenmäßiges: Auf-
frischender  West  bricht Südströmung.
Das wird bockig aber gut.
Einziges Missgeschick ist, dass schon wieder der Akku versagt
und  damit  montierte  Kamera  ausscheidet.
Wenn Foto, dann aus der Hand.
Das ist beim Drachen um einiges anspruchsvoller als
beim  Schirm.
Ich  konzentrier  mich  erstmal  ganz  aufs  Hochkommen.
Und mit stellenweis 5 m/sec
bin ich bald der Höchste, bei
zwo-drei.  Das  geb  ich  mir
noch  ein  paar  Mal  und  kann es vermeiden,
mit irgendwelchen anderen Fliegern zusammmen kurbeln
zu  müssen.
Um die Kamera zu aktivieren, muss ich beidhändig am Trapezeck fummeln.
Das geht nur in relativ ruhiger Luft und mit viel
Abstand  zu  anderen  Fliegern.
Am  Forggensee  bin  ich allein,
ich stelle mich schon auf eine Außenlandung ein,
der Nordwestwind ist
unten  noch  nicht  sehr  stark,  aber  es macht einfach viel mehr Spaß,
gegen den Wind zu landen. Ich nehme die Wiese bei St. Coloman.