Es wird immer windiger am Übungshang.
Die Wolkenbasis ist viel zu tief am Tegelberg.
Mit Stefan, einem Top-Gleitschirm-Piloten,
bin ich unterwegs auf der Jagd nach einem Flüglein.
Am Schönkahler liegt zuviel Schnee, da schlage ich die Kappeler Alp vor.
Das ist 1 Stunde Aufstiegsmühe. Der Wind muss ziemlich genau von vorne anstehen.
Stefan kommt beim ersten Versuch nicht an der ersten Baumgruppe vorbei, beim zweiten klappt ihm dort der Schirm ein.
Letztlich mogelt er sich ganz tief aus dem Seitental nach draußen.
Entschwindet bald Richtung Wolkenbasis.
Bin zwar froh, dass ich einen sehr gutmütigen Schirm dabei hab,
aber wohl ist mir überhaupt nicht.
Ich warte noch ½ Stunde.
Die Schwachphase, die ich erhofft hatte. Jetzt.
Am ersten Baum muss ich noch leeseitig vorbei,
dann komme ich über den zweiten und kann dann
nach links auf den nächsten Kamm zufliegen, voll beschleunigt, ohne Höhenverlust.
Langsam weicht der Stress.
Hier auf der Nordseite trägt es überall,
besonders gut über der Wallfahrtskapelle Maria Trost. Da mach ichs mir gemütlich.
Von Zeit zu Zeit schiebt mich der Wind höher, rückwärts.
Ich krieche wieder unendlich
langsam zur großen Stromleitung vor.
Das Spiel lässt sich fortsetzen.
Ich lande bei Nesselwang.
Stefan ist auch schon da.