Geduld ist die angesagte Tugend. Windtendenz klar Südost. Es kondensiert unter Start, es bleiben Löcher. Aber vom Ostkessel her schiebt es immer wieder zu. Mittags ist es so weit - die Sicht reicht, ein thermischer Hauch von vorn.
Kaum Sonne in der Flanke und so tut sich noch nicht viel mit Steigen. Dicht überm Landeplatz steigt es dann aber so, dass ich mich im Gegenanflug in die Thermik hänge, es ist ein bisschen zu kleinräumig, zurück zur Position, die Höhe kreisend niedergemacht, im Queranflug steigt es schon wieder, ein Schlenker und es passt mit dem extremen Sinken genau zum Punkt. Mark (der meine Startfotos gemacht hat) landet kurz später. Ich hatte Gisela versprochen, bald nach Hause zu kommen. Rufe sie an, sie gibt mir grünes Licht für einen weiteren Flug. Ich fahre mit Mark zum Hahnenkamm. Ja, dort passt der Wind. In der Mulde bei der Höfener Alm läuft gerade ein Volkstanzspektakel.
Die Thermik beim Hornbergl ist unten heraus verdammt stressig, aber als ich mich durchgebissen habe, gehts problemlos über Gipfelantenne. Noch höher, unter der Wolkenbasis bei zwo-eins, ist es sogar gemütlich. Von hier schaut man das ganze Tannheimer Tal. Von Norden her drängen tiefe Wolken zwischen den höchsten Tannheimer Gipfeln.
Nach einer Stunde fliege ich übers Tal, unten weht der Talwind kräftig, ich meide das Lee am Landeplatz und lande entspannt auf der langen gemähten Wiese südlich davon.