Eine Woche ist Gisela jetzt auf Reha im König Ludwig in Schwangau. Seitdem versuchen wir auch, die Genehmigung zu bekommen, dass ich auf dem Klavier im Untergeschoss spielen darf. Darüber wacht eine Dame, ich nenne sie scherzhaft Göttin des Klaviers, die war die letzten Tage verreist. Die Göttin hat nun den Segen erteilt. Aber das Klavier ist nicht nur verstimmt, sondern auch sonst in schlechtem Zustand. Manche Töne kommen bei schwachem Anschlag gar nicht. Differenziertere Sachen lassen sich nicht musizieren. Ich werde trotzdem manches für Gisela spielen.
Für Gisela muss ich auch noch neue Krückengummifüße in Füssen besorgen. Beinahe wäre das schiefgegangen, weil die im Sanitätsgeschäft schon glaubten, die richtige Größe nicht vorrätig zu haben.
Außerdem ist heute die letzte Chance, nochmal auf dem ganz ordentlichen Klavier im Seniorenkomplex zu spielen, morgen wird die Wohnung meines Vaters übergeben, den Schlüssel bin ich jetzt los, mit meiner Schwester aus Köln gehe ich noch Kaffee trinken.