Kein Föhn mehr, aber immer noch Süd. Zeit und Kraft für eine Bergtour. Mein Parkplatz beim Urisee ist etwas zweifelhaft. Die parkplatzähnliche Abgabelung an der Schnellstraße in Richtung Fernpass ist samt Abbiegespur nicht gesperrt, aber komplett als Halteverbot ausgewiesen. Zu Beginn, beim etwas vergilbten Schild "Fußweg zum Hotel Urisee", parke ich auf dem Schotter. Ich male mir aus, was, wenn es Ärger gibt. Aber bei einer so bescheuerten Beschilderung kann ein ernsthafter Amtsmensch nur gewähren lassen. Den Aufstieg zur Dürrenbergalpe bringe ich in knapp zwei Stunden hinter mich. Ich starte etwas tiefer als früher, die hindernisfreie Startstrecke ist mir wichtiger als die maximale Höhe, über die Waldkante unter der Alphütte zu kommen ist ja kein Thema.
Ich fliege auf die Lechseite von Reutte. Will dann im nächstbesten Café einkehren und den Sack dort lassen. Das erste, vor dem Einbahnbereich, ist so verräuchert, dass ich sofort zurückschrecke. Das nächste, Click, hat keinen Kuchen. Ich genieße ein Tiramisu und einen Kaffee in der alten Post und latsche dann Richtung Urisee. Seltsam immer wieder die vielen Ortsnamen im Reuttener Talkessel. Mühl hat ein eigenes Ortsschild, gehört aber offensichtlich zu Breitenwang, das mit Reutte die Partnerorte teilt. Kein Nicht-Reuttener verbindet die Riesenfabrik der Planseewerke nicht mit Reutte.