Kurz nach Sonnenaufgang
weicht der Nebel einem traumhaft schönen Tag.
Entsprechend groß sind die Pläne und Erwartungen. Ich tippe auf schwach Südwest, Austro Control sagt Nordwest, eine Bergtour möche ich haben, nachdem es
gestern so gut
auf den Buchenberg ging. Die Reuterwanne sollte vielseitig genug sein.
Ich parke in Langenschwand über Jungholz. Schon nach wenigen Metern nimmt mich
der Wirt der
Stubentalalpe mit
dem Auto
mit! Danke!
Das kann
nur super
werden!
Der Weiterweg: Ich
sehe eine Skispur und eine Schneeschuhspur. Die Fußspur mach
ich dazu. Es wird sehr mühsam. Immer wieder breche ich bis zum Knie ein, mehrmals
bis zur Hüfte!
Ab Sattel
wird es
gewiss besser,
das muss
ziemlich verblasen
sein.
Aber bis zum
Sattel? Nach
einer halben
Stunde sehe
ich immer
noch den
Dachfirst
der Alpe, verdammt
dicht. Ich
schätze: etwa
0,3 km
/ h.
Wenn das
so weitergeht,
bin ich bei
Sonnenuntergang nicht
mal am
Sattel, vom
Gipfel ganz
zu schweigen.
Ich geb auf!
Leichten Herzens
kehre ich
um, beschwingt
schlendere ich den Alpweg
zum Auto. Wo war es vor 3 Tagen noch grün? Ich könnte die Ochsenalpe versuchen!
Da gibt es eine Fußspur. Die endet aber schon
vor der Ochsenalpe
in tiefen
Verwehungen.
Ich lasse mich
nicht abschrecken,
auch nicht
vom offensichtlich falschen
Wind, der
deutlich
von Osten, aus
dem Tannheimer
Tal rüberweht.
Es ist ja
erst zwölf,
und ich
glaube, das
kommt
vom Sonnenstand. Wenn
die Sonne
noch ein
bisschen rumkommt ...
den Startplatz erreiche ich
problemlos, mir ist
kalt, ich
lasse den
Sack da
und kehre zur
Ochsenalpe zurück,
da gibt
es ein
sonniges, windgeschütztes Plätzchen
zum Sitzen!
Ist wohl einigermaßen
sinnlos, was ich hier mache.
Aber irgendwie genieße
ich es
auch. Sehr
entspannend. Als ich
zum Startplatz
zurückkomme,
weht der Wind
schwach von
oben, Süd.
Immerhin, es ändert
sich was.
Die Sonne
blinzelt über
den Grat.
Jetzt ist es auch hier angenehm zu sitzen.
Ja was denn?
Der allererste
Hauch von
unten!
Habe ich doch
Recht gehabt
mit der
Sonne!
Schnell bin ich
startbereit. Es
stabilisiert sich.
Mit kraftvollen Schritten düse ich in die Lüfte.
Ich erreiche den
Busbahnhof und
sehe den
Bus
nach Oberjoch. Kann wohl schlecht da mit Tulpe
einsteigen. Der Busfahrer
sagt, in
einer halben
Stunde kommt der
nächste. Er
hat gelogen.
Ich gerate genau in die große Mittagspause.
Macht nichts, ein bisschen abspannen tut mir durchaus gut.
In Hindelang wird
gerade der
große Weihnachtsmarkt aufgebaut, den hab
ich vom
letzten Jahr
in schöner Erinnerung.