Natürlich fürchte ich, dass der Wind genau so unangenehm
werden könnte wie gestern. Draußen in Roßhaupten ist
er es schon. Aber unten und oben am Tegelberg ist es erstaunlich ruhig.
Ein Flieger ist sogar gestern am Tegelberg gefl
Versuch (vorwärts) raus, für mich kommt der Wind dann
von hinten. Ich bekomme noch eine startbare Phase.
Inzwischen reicht das Starkwindfeld bis zum Bergfuß.
Um gar kein Lee in der Landephase zu haben,
will ich bei Waltenhofen auf der Uferwiese landen.
Zunächst komme ich gut voran und
fliege nach Brunnen, um viel luvseitigen Spielraum zu haben.
Dann reitet mich der Teufel und ich fliege ein
gutes Stück übers Wasser,
um schöne Glitzerbilder zu bekommen.
Das hätte ich besser gelassen. Ich komme
nur mit Mühe zurück übers Land.
Bei vollem Beschleuniger habe ich
auch einen Frontklapper.
Über der
Wiese geht
es in
Böen rückwarts.
Es reißt
mich hoch
und runter.
Beim
Aufsetzen rolle ich
mich ab,
hangele mich
etwas schleifend
an einer
Steuerspinnenseite bis
zur Hinterkante,
dann ist der Schirm ein Knäuel und gibt Ruhe.
Ich trage ihn zur etwas tieferliegenden Wiese beim Parkplatz,
wo ich auch sonst immer zusammenlege.
Da baut ein Surfer sein Segel ab. Es beginnt ein seltsamer Dialog:
"Warum bist du
nicht in
Brunnen?"
Ich:
"In Brunnen
bilden die Uferbäume ein Lee, bei so starkem Wind.
Hier hab ich
eine riesige
frei angeströmte
Wiese."
Absolutes
Unverständnis beim
Surfer. Mich
irritiert
seine Frage.
Als
ich dann
den Schirm
ausbreite zum
Zusammenlegen -
Surfer: "Hast
du mehr
als acht
Quadratmeter Fläche?"
Ich: "Ja, siebenundzwanzig."
Jetzt muss ich lachen. "Das ist ein Gleitschirm. Ich
komme vom Tegelberg.
Das Ding
fliegt richtig."
Er hat
mich für
einen Kitesurfer gehalten, die starten
tatsächlich an der
Landspitze in
Brunnen. Und
sind auf dem Wasser natürlich im Luv der Uferbäume.