Wie schön kann ein Gleitflug sein!
Vorbei am letzten Wölkchen fliege ich
weiter zum Gassenthomaskopf am Säulingfuß.
Ich kratze nur Meter von
Felsen und Wipfeln entfernt die Flanke
entlang und verringere mein
Sinken.
Von Schlossturmhöhe erreiche ich entspannt den Landeplatz.
Ich habe nicht genug. Zweimal dasselbe mach ich nicht
ohne triftigen Grund.
Also weiter nach Pfronten zum Breitenberg.
Aus dem Kesselmoos bin ich schon lange nicht mehr gestartet,
dieses wilde Gebuckel. Aber
bei dem Säuselwind ... Es bleibt anspruchsvoll.
In weitem Bogen über die Pfrontener Orsteile
Heitlern, Dorf und Steinach gleite ich dahin.
Am Landeplatz treffe ich andere Pfrontener Flieger.
Und erfahre, dass in Pfronten-Meilingen, drüben
am Falkenstein-Abhang,
ein Sängerfest stattfindet.
Da muss ich hin! Und natürlich durch die Luft!
Um maximale Höhenreserve zu haben, steige ich diesmal zum Ängerle auf.
Wenn ich geahnt hätte, wie scheiße der Wind dort ist ...
Unten ziehen die Schwaden aus Ost.
Es passt also im Kesselmoos.
Und hier kommt ein Hauch
von hinten, Südwest!
An diesem Platz darf man keine
Fehler machen: wo die Wiesenmulde zu Ende ist, ist
Klippe.
Wieder runter gehen hab ich auch keine Lust.
Also warten ...
Bei absoluter Windstille reicht es dann gerade so,
vor den Latschen nach links über den Steilhang zu schwenken.
Unter mir zieht Meilingen mit dem Alpenbad vorbei.
Ich suche das Fest.
Es versteckt
sich rechts im Wäldchen.
Die nächstgelegene Wiese würde ich bei Wind niemals anfliegen - Leeeffekte wären gesichert.
Heute ist das kein Thema.
Ich treffe dort Herbert, der hier auch gelandet ist und in der Nähe wohnt.
Wir trinken was, der Chor singt schön.
Herbert schlägt vor, mir ein Fahrrad zu geben
und gemeinsam zur Talstation zu radeln. Er kann die Räder aufs Auto packen.
Super! Danke, Herbert!