Frühmorgens schaut der Tegelberg über die Wolkendecke. Ich komme um zehn zum Berg. Leider habe ich gestern nicht nur lustige Sachen erlebt. Mir sind bei meinem Flug - davor, dabei oder danach - sämtliche Ausweise abhanden gekommen. Ich glaube zwar nicht, dass es wirklich Sinn macht, aber ich will wenigstens nichts unversucht lassen.
Ich steige also wieder zum Rohrkopf ab, um die Strecke abzusuchen. Ab Grüble habe ich Talblick und erkenne, dass am Rohrkopf der Wind nicht passt. Ich deponiere den Sack im Schuppen und steige weiter ab. Ich finde nichts, wie befürchtet. Zum Glück strengt der Aufstieg ohne Sack nicht arg an. Die Wolkenbasis ist immer noch am Grüble, ich habe also den optimalen Startplatz.
Es ist recht schattig, aber ich habe schwache Thermik und kann den Flug um einiges verlängern.
Am Landeplatz hat eine Familie einige Sektgläser und sogar eine Musikanlage aufgebaut. Sie wollen eine Passagierin gebührend empfangen. Ich erkläre ihnen, wie der Anflug wohl erfolgen wird. Der Berg wird jetzt frei, besagter Tandem startet. Aber als er sich dem Landeplatz nähert, kommt er viel zu tief vom Schloss. Die müssen außenlanden. Dumm gelaufen. Ich muss mich damit abfinden, dass meine Sachen weg sind. Zumindest meine Jahreskarte Vitales Land zu erneuern, ist kein Problem. Ich fahre nochmal hoch. Ich habs zunächst nicht eilig, dann wird die Sicht schlechter, immer so an der Grenze. Aber ich komme raus.
Man kann sich an vielen Stellen halten, ab und zu steigt es so gut, dass ich aufpassen muss, nicht in der Wolke zu verschwinden.
Ich tummle mich, wie ein paar andere auch, am Westgrat.
An der tiefen Wolkendecke ändert sich nichts.